Wider das Endgültige
Zufit Simon erkundet den veränderlichen Körper

Christine Matschke
Tanzjournalistin
In seiner philosophischen Liste „58 Indizien über den Körper” schreibt der Gegenwartsphilosoph Jean-Luc Nancy: „Ein Körper ist ein Unterschied. Da er Unterschied zu allen anderen Körpern ist (...), hört der Körper niemals auf, sich zu unterscheiden. Er unterscheidet sich auch von sich.” Ein Körper ist also niemals als etwas Gegebenes und Endgültiges zu betrachten. Allein schon aufgrund seiner Vergänglichkeit bleibt er beständig in Bewegung – und damit in Veränderung. Mit ihrer Bewegungsrecherche „STRANGE FOREIGN BODIES – make thought dance” knüpfen die Choreografin Zufit Simon und ihre Mit-Tänzerinnen Lois Alexander und Clarissa Rêgo an Nancy an. Ihr offensichtlichstes Verbindungsglied zu seiner Gedankensammlung sind die von ihnen kreierten diversen Körperlichkeiten. Wahrnehmungsverschiebungen bestenfalls inklusive!
- November/Dezember 2020
- Editorial
- (Un-)Lust am Text?
- Performatives Mixtape
- Hommage an Weggefährtinnen
- Autonomous Sound Collective
- Kulturelle Codes umschreiben
- Verzückend entrückend
- Vergebliche Wahrheitsmüh?
- Die Essenz der Frucht
- Glaubensfragen?
- Mit einer Prise Fremdheit
- Imaginäre Landschaften
- Wie ein Riss in der Luft
- Von Abstand bis Zusammensein
- Halbmenschliche Wasserstudie
- Sehnsucht nach Überschwang
- Kraftzentren aus Klang und Körpern
- Rückkehr des Repertoires