Sehnsucht nach Überschwang
laborgras begehen 20 Jahre Berliner Tanzschaffen
Christine Matschke
Tanzjournalistin
Tanzen unter Sternen und im Schein hunderter Fackeln; am nächsten Abend ein Theater-, am übernächsten eine Opernbesuch: Der Barock gilt als Zeitalter der spartenübergreifenden Inszenierungen und rauschenden Feste. Doch was macht eine feierliche Zusammenkunft heute, am Ende eines, in mehrerlei Hinsicht, außergewöhnlichen Jahres, aus? Das hat sich auch das Duo laborgras gefragt. Seit nunmehr 20 Jahren schaffen Renate Graziadei und Arthur Stäldi in Berlin Tanz. Idee, Konzept und Choreografie verantworten sie gemeinsam; sie tanzt, er übernimmt die Dramaturgie. Ihr neuestes Stück „Das Fest” ermutigt, dem (Corona-)Alltag an den letzten drei Tagen des Jahres zu entfliehen. Gemeinsam mit dem Musik-Ensemble CONTINUUM werden fünf Performer*innen von laborgras dann zu ausgwählten Kompositionen von Georg Friedrich Händel genussvoll Disziplinen durchwandern. Ein – unter den nötigen Abstands- und Hygieneregeln – sinnlich überbordender Übergang in ein hoffentlich weniger von physischer Distanz geprägtes neues Jahr.
- November/Dezember 2020
- Editorial
- (Un-)Lust am Text?
- Performatives Mixtape
- Hommage an Weggefährtinnen
- Autonomous Sound Collective
- Kulturelle Codes umschreiben
- Verzückend entrückend
- Vergebliche Wahrheitsmüh?
- Die Essenz der Frucht
- Glaubensfragen?
- Mit einer Prise Fremdheit
- Imaginäre Landschaften
- Wie ein Riss in der Luft
- Von Abstand bis Zusammensein
- Halbmenschliche Wasserstudie
- Wider das Endgültige
- Kraftzentren aus Klang und Körpern
- Rückkehr des Repertoires