Ausgabe November/Dezember 2020

Kulturelle Codes umschreiben

Identitäten, die normative Kategorien kreuzen, feiert Josep Caballero García

Probe von Josep Caballero Garcías "Who's afraid of Raimunda" in den Uferstudios. © Dajana Lothert

Elena Philipp

Als allegorische Figur ist die Raimunda von Josep Caballero García so etwas wie, groß gedacht, Frankreichs Marianne oder die Lady Liberty auf Ellis Island. Raimunda steht für eine Idee – die Historie marginaler, von Machtgefügen wie dem Patriarchat unsichtbar gemachter Identitäten und den freudvollen Widerstand gegen diese Ausschlussmechanismen. In „Who’s Afraid of Raimunda“ greift Josep Caballero García mittelalterliche literarische und musikalische Versatzstücke von der iberischen Halbinsel auf, die den hedonistischen Wunsch nach einem religiös wie sexuell freien Leben verfolgen. Spielerisch bewegen sich die Performer*innen zwischen Historie und Fiktion, Fakt und Utopie, um die tradierten Rollen und Bilder unserer kulturell codierten Körper zu re-konfigurieren. Queerpraxis rules!

Josep Caballero García
Who’s Afraid of Raimunda
25. – 27. November 2020
District Berlin
www.hebbel-am-ufer.de

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