Kulturelle Codes umschreiben
Identitäten, die normative Kategorien kreuzen, feiert Josep Caballero García

Elena Philipp
Als allegorische Figur ist die Raimunda von Josep Caballero García so etwas wie, groß gedacht, Frankreichs Marianne oder die Lady Liberty auf Ellis Island. Raimunda steht für eine Idee – die Historie marginaler, von Machtgefügen wie dem Patriarchat unsichtbar gemachter Identitäten und den freudvollen Widerstand gegen diese Ausschlussmechanismen. In „Who’s Afraid of Raimunda“ greift Josep Caballero García mittelalterliche literarische und musikalische Versatzstücke von der iberischen Halbinsel auf, die den hedonistischen Wunsch nach einem religiös wie sexuell freien Leben verfolgen. Spielerisch bewegen sich die Performer*innen zwischen Historie und Fiktion, Fakt und Utopie, um die tradierten Rollen und Bilder unserer kulturell codierten Körper zu re-konfigurieren. Queerpraxis rules!
- November/Dezember 2020
- Editorial
- (Un-)Lust am Text?
- Performatives Mixtape
- Hommage an Weggefährtinnen
- Autonomous Sound Collective
- Verzückend entrückend
- Vergebliche Wahrheitsmüh?
- Die Essenz der Frucht
- Glaubensfragen?
- Mit einer Prise Fremdheit
- Imaginäre Landschaften
- Wie ein Riss in der Luft
- Von Abstand bis Zusammensein
- Halbmenschliche Wasserstudie
- Wider das Endgültige
- Sehnsucht nach Überschwang
- Kraftzentren aus Klang und Körpern
- Rückkehr des Repertoires