Elena Philipp
Als allegorische Figur ist die Raimunda von Josep Caballero García so etwas wie, groß gedacht, Frankreichs Marianne oder die Lady Liberty auf Ellis Island. Raimunda steht für eine Idee – die Historie marginaler, von Machtgefügen wie dem Patriarchat unsichtbar gemachter Identitäten und den freudvollen Widerstand gegen diese Ausschlussmechanismen. In „Who’s Afraid of Raimunda“ greift Josep Caballero García mittelalterliche literarische und musikalische Versatzstücke von der iberischen Halbinsel auf, die den hedonistischen Wunsch nach einem religiös wie sexuell freien Leben verfolgen. Spielerisch bewegen sich die Performer*innen zwischen Historie und Fiktion, Fakt und Utopie, um die tradierten Rollen und Bilder unserer kulturell codierten Körper zu re-konfigurieren. Queerpraxis rules!
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