Hommage an Weggefährtinnen
Isabelle Schad skizziert plastische Porträts
Christine Matschke
Tanzjournalistin
Bewegungsstudien in Kombination mit tänzerischen Porträts haben es Isabelle Schad angetan. In ihrer Werkschau beim Festival Tanz im August 2018 umkleidete sie die in einem überdimensionierten T-Shirt steckende Tänzerin Naïma Ferré mit einem Anwesenheits-Abwesenheits-Tanz und ließ sie in Derwisch-Manier um die eigene Achse rotieren. Mit „Knotting” und „Rotations” nimmt Isabelle Schad den Faden ihrer Serie für zwei langjährige Wegbegleiterinnen wieder auf: Francesca d’Ath verschlingt dann auf tiefblauem Grund abwechselnd Realität und Traum (miteinander) und entwirft körperliche Cut-Outs à la Henry Matisse. Ihren Körper auf ihre ganz individuelle Art zum Kreisen bringt Claudia Tomasi. Sie wird sich ritualhaft einem Kontrollverlust aussetzen, der die Grenzen zwischen Subjekt und künstlerischem Objekt verschwimmen lässt.
- November/Dezember 2020
- Editorial
- (Un-)Lust am Text?
- Performatives Mixtape
- Autonomous Sound Collective
- Kulturelle Codes umschreiben
- Verzückend entrückend
- Vergebliche Wahrheitsmüh?
- Die Essenz der Frucht
- Glaubensfragen?
- Mit einer Prise Fremdheit
- Imaginäre Landschaften
- Wie ein Riss in der Luft
- Von Abstand bis Zusammensein
- Halbmenschliche Wasserstudie
- Wider das Endgültige
- Sehnsucht nach Überschwang
- Kraftzentren aus Klang und Körpern
- Rückkehr des Repertoires