Christine Matschke
Tanzjournalistin
Wie könnte ein Gegenentwurf zu unserer produktions- und konsumorientierten westlichen Gesellschaft aussehen, in dem die Bedürfnisse der Natur (und des Menschen) nicht außen vor gelassen werden? Ein Experimentierfeld für diese Frage schafft die Initiative LUNA PARK. Das durch den Choreografen Kosmas Kosmopoulos initiierte offene Kollektiv freischaffender Künstler*innen unterschiedlicher Sparten, das an der Gesundbrunnen Grundschule mittlerweile als gemeinnütziger Verein agiert, adoptiert für sein neuestes Tanztheaterstück Pflanzen. In „Blühende Landschaften“ dienen sie als Impulsgeber*innen für die Performer*innen. Der Titel des Stücks deutet den 1990 von Helmut Kohl geprägten Begriff um: Anstelle einer ökonomischen Zukunftsperspektive tritt jene einer ökologischen. Verstehen lassen sich die Projekte von LUNA PARK in Gänze aber auch als die Idee einer Relokalisierung der Kunst. Geprobt wird nämlich in den Räumen der Schule, in direkter Nähe zu Schüler*innen und Pädagog*innen und eben auch: zur eingeladenen Nachbarschaft.