Ausgabe September/Oktober 2020

Im Tageszeitenlicht

Kunst und Ökologie verbindet die Ausstellung „Down to Earth“

Claire Vivianne Sobottke in ihrem Solo mit Pflanzen, „Velvet“. © Dajana Lothert

Christine Matschke
Tanzjournalistin

Mit der performativen Ausstellung „Down to Earth“ ist im Gropius Bau ganz praktisch angekommen, was Bruno Latour in seinem Buch „Kampf um Gaia“ konstatiert: Die ökologische Krise ist längst nichts Vorübergehendes mehr, ihr Ausmaß zu groß, das menschliche Denken und Handeln ist in Frage zu stellen. Corona erweist sich dafür als Reaktionsbeschleuniger. Im Gropius Bau bedeutet das: Kunst nachhaltig ohne Bildschirme, Mikrofone und Lautsprecher zu präsentieren. Am Programm wird dabei nicht gespart – neben einem dichten Netz aus Installationen und Objekten finden täglich wechselnde Live-Aufführungen, Workshops und Expert*innengespräche statt. Darunter auch „Signs of Affection“ von Meg Stuart aus dem Jahr 2010. Um Gefühle explosionsartig zu entäußern, besetzt die Meisterin der Entgrenzung ihr vor zehn Jahren in Rio de Janeiro uraufgeführtes Solo nun mit dem Tänzer ­Márcio Kerber Canabarro. Außerdem vertreten aus dem Bereich Tanz, bereits im August: Jared Gradinger & Angela Schubot mit ihrem Renaturierungsprojekt „The Opposite of a Shadowland“, Claire Vivianne Sobottke mit „Velvet“ sowie Shelley Etkin mit einer ihrer Landing-Sessions, einem künstlerischen Format meditativer somatischer Erforschung von Land und Körper.

Down to Earth
13. August – 13. September 2020
Gropius Bau
www.berlinerfestspiele.de

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