Text: Christine Matschke
Tanzjournalistin
Einst führten Fürsten und Adelige ein ausgewähltes Publikum durch ihre privaten Kunstsammlungen und -kabinette. Ein ähnlich exklusives, aber für jede*n zugängliches Aufführungsformat ist nun aus der Not heraus an der HALLE Tanzbühne Berlin entstanden. In „meantime“ begleiten Kompaniechefin Toula Limnaios und ihre choreografische Assistentin Ute Pliestermann Publikumsgruppen von jeweils 22 Zuschauer*innen in verschiedenen Zeitfenstern durch einen getanzten Parcours. An unterschiedlichen Stationen im Garten, im großen Saal und im Foyer wird dann in sechs Soli und einem Duett ein besonderes Licht auf die ausdrucksstarken Ensemblemitglieder geworfen. Die Sammlung aus tänzerischen Miniaturen nahm bereits im April ihren Anfang – Toula Limnaios, die ihre Premiere „broken mirror“ absagen musste, wollte unbedingt weiter arbeiten und stellte auf Einzelproben um: „Wir mussten unser ganzes Denkmuster verändern und sehen nun Lücken, auch innerhalb der politischen Situation. Wir können uns wieder in Frage stellen“, berichtet sie in einem Fernsehinterview. Auch online macht die tatkräftige Choreografin weiterhin Programm, vorerst bis 31. Juli 2020.
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