Wandlungsfähig bleiben
VORSCHAU | Die Potsdamer Tanztage ziehen in den Sommer um
Text: Christine Matschke
Tanzjournalistin
Ihre Flexibilität stellen die Veranstalter*innen der diesjährigen Ausgabe der Potsdamer Tanztage unter Beweis, indem sie ein ganzes Festival verschoben und den pandemischen Umständen angepasst haben. Eigentlich geplant als großes 30. Jubiläum im Mai, locken sie das Publikum nun im August mit einer intimeren Version der Potsdamer Tanztage an die Havel. Was sind Tanz und Demokratie heute?, fragt Michiel Vandervelde in „The Goldberg Variations“ mit Blick auf das gleichnamige Tanzsolo von Improvisationstalent Steve Paxton. Bachs berühmtem Cembalo-Werk, hier gespielt auf dem Akkordeon, lauschen dann drei Tänzer*innen mit sehr unterschiedlichen Körpern einen aktuellen Zeitgeist ab. Eine regionale Hommage an den Tanz initiiert das Künstler*innenduo deufert & plischke mit seinem partizipativen Fortsetzungsprojekt „Lieber Tanz / Briefe an den Tanz“ nun auch in Potsdam und Brandenburg. Im poetischen Zirkustanzstück „Fugue/Trampoline“ von Yoann Bourgeois kommt ein Tänzer nach jedem Fall wie selbstverständlich wieder auf die Füße. Weitere Highlights: „Harleking“ von Ginevra Panzetti und Enrico Ticconi, in dem Identitäten dämonisch und grotesk an- und abgestreift werden. Eine ganze Sound-Palette an Selbstentwürfen komponiert eine Tänzerin bei Anna Konjetzky. Ihr „Move More Morph It!“ ist, wie auch die erste Kinderproduktion von Lee Méir und André Lewski zum Thema Abschiednehmen, Teil von explore dance – Netzwerk Tanz für junges Publikum. Außerdem geboten: ein an die aktuellen Bedingungen angepasstes Workshop-Programm.
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