Wie wäre es, einem Gesprächspartner mal (bewusst) nicht zuzuhören und stattdessen seiner oder ihrer Körpersprache zu folgen? Die Ebenen gesprochener und physischer Ausdrucksweisen analysiert Hanna Hegenscheidt mit dem Medium Film. Für ihre Raum-Choreografie "Not Good Alone" hat sie Fragmente aus Fassbinders "Angst essen Seele auf" extrahiert. In einem Setting aus unterschiedlichen sozialen Umgebungen und Interaktionen kann das Publikum seine Wahrnehmung spiegeln – wann entsteht ein Gefühl der Zugehörigkeit, wann eines der Ausgrenzung? Zwischenmenschlichen Zuspruch beschwört das Künstlerduo Guillaume Marie mit dem Solo "Roger" herauf. Trost-Rituale, die oftmals politischen und religiösen Institutionen vorbehalten sind, werden in der Performance eingeübt und in den künstlerischen und gesellschaftlichen Alltag überführt – ein Appell zu ihrer sozialen Normalisierung! (cm)