Kooperative Kreation
Sasha Waltz und Georg Friedrich Haas suchen den Zusammenklang
Elena Philipp
Kaum begonnen, schon zerronnen: So erging’s vorerst dem Traum von einer das Klassische mit dem Zeitgenössischen versöhnenden Co-Intendanz am Staatsballett Berlin. Im Licht des überstürzten Endes der Doppelspitze Sasha Waltz und Johannes Öhman bekommt auch Waltz’ erste eigene Arbeit für das Staatsballett eine andere Anmutung. Aus der Auftaktsymphonie ist unversehens ein Abschiedskonzert geworden. Uraufgeführt wird „Sym-phonie 2020“ im April, allen hintergründigen Turbulenzen zum Trotz. Entstanden ist die Kreation „für Tanz, Licht und Orchester“ laut Vorankündigung in einem parallelen Schaffensprozess mit dem Komponisten Georg Friedrich Haas. Sein Auftragswerk für die Staatskapelle Berlin beruht dem zufolge auf einem „Bewegungslibretto“: In der Komposition wird bewusst Raum geschaffen für durch Tanz bestimmte Elemente; die musikalische Sprache und die Körpersprache der Tänzer*innen sollen eine enge Verbindung eingehen. Kooperativ, in enger Abstimmung erwächst das Werk von Choreografin und Komponist. Vielleicht beeinflusst eine gelungene Zusammenarbeit auch die zukünftige Arbeit auf Leitungsebene.