Ausgabe März/April 2020

Cyberspace und Bretterbühne

Mit Andrew Schneider wenden sich Sasha Waltz & Guests der Zukunft zu

„remains", Andrew Schneider und Sasha Waltz & Guests © Carolin Saage „remains", Andrew Schneider und Sasha Waltz & Guests © Carolin Saage

Christine Matschke
Tanzjournalistin

In „rauschen“ deutete sich bereits an, dass die Choreografin Sasha Waltz den gesellschaftskritischen Anschluss an neue Technologien sucht. Mit Andrew Schneider zieht sie nun erstmals einen externen Choreografen für die Arbeit mit ihrer Kompanie heran. Der für sein Solo „YOUARENOWHERE“ mit dem Obie Award (Off-Broadway Theater Award) ausgezeichnete New Yorker Künstler ist sowohl Performer als auch ein Könner in Sachen interaktiver Kommunikation. Wie sehr Technologien das Informations- und Wissensarchiv Mensch beherrschen, führte Schneider in besagter One-Man-Show vor. Für das Waltz-Auftragswerk „remains“ wendet er sich dem Spannungsfeld von Bleibendem und Vergehendem zu: Welche Spuren hinterlässt eine Choreografie? Haben ferne Ereignisse nachhaltigen Einfluss auf unser Zusammenleben? Und lassen sich unsichtbare Kräfte erfahrbar machen? Schneiders Premiere bei Sasha Waltz & Guests ist dabei gewissermaßen der zukunftszugewandte Auftakt zu einer zwölftägigen Retrospektive der Choreografin an der Volksbühne Berlin Anfang April. Kultstücke wie „Allee der Kosmonauten“ oder „noBody“ feiern dann einmal mehr ihr Revival.  

Andrew Schneider und Sasha Waltz & Guests
remains
12. - 15. März 2020
radialsystem
www.radialsystem.de
Sasha Waltz & Guests
Werkschau Sasha Waltz & Guests
02. – 13. April 2020
Volksbühne Berlin
www.volksbuehne.berlin/de

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