Christine Matschke
Tanzjournalistin
Aufführungen von George Balanchine und William Forsythe gab es am Staatsballett Berlin bereits in der Ära Nacho Duato zu sehen. Dass besagte Oldcomer nun im Dreiergespann mit Choreograf Richard Siegal einen Abend füllen, haben sie Johannes Öhman und Sasha Waltz zu verdanken. Siegal scheint wie gemacht für das klassisch-zeitgenössische Programm des Intendanz-Duos: gilt der umtriebige Amerikaner doch laut tanz-Zeitschrift als „bipolar begabt“, da er klassisches Ballettensemble und kleine freie Szene kann. 2016 hat er sein Ballet of Difference gegrün- det, eine stilistisch gemischte, multinational und -sexuell orientierte Kompanie, die soziale Normen auslotet. Die von Siegal nun eigens für das Staatsballett Berlin entwickelte Choreografie nennt sich „Oval“. Den Kreis der Ballett-Tradition haben auch schon Balanchine und Forsythe aus der Form gebracht. Wenn das nicht nach Siegals Aufnahme in die Riege der Balletterneuerer schreit! (cm)
- Mai/Juni 2019
- Editorial
- Zur Nachahmung empfohlen
- Dringend dranbleiben!
- Signal aus dem politischen Raum
- Stärkt Strukturen
- Kennt (k)ein Alter
- Verletzlichkeit verwandeln
- Politisches Potenzial
- Augenzwinkernd verschlungen
- Jung und divers
- Gemeinsam wurzeln
- Außerhalb der Norm
- Umfangreiche Erkundung
- Pulsierender Dialog
- Alles unter Kontrolle