Ausgabe Mai-Juni 2022

Touren mit Spuren

Cranky Bodies a/company spüren Protestformen nach

Wandert von Berlin an die polnische Ostsee: „Terrestrial Transit“ von Peter Pleyer und Cranky Bodies a/company. © Michiel Keuper

Text: Christine Matschke

Ein Faible für Verbindungen, die nicht offensichtlich sind, hat der Choreograf Peter Pleyer. Den Impuls für dieses künstlerische Interesse ‚in process‘ gab 2014 das Stück „Visible Undercur­rent“, das Entwicklungen im Tanz seit den 80er Jahren bis zum damaligen Zeitpunkt verfolgte. Mit seinem offe­nen Ensemble­konzept Cranky Bodies a/company forscht Pleyer nun seit 2020 an der Frage, was Kompanie­ Arbeit im 21. Jahrhundert heißt. Sein neustes Stück „Terrestrial Transit“ lässt vermuten: Es geht um eine tem­poräre performative Bündelung spar­tenübergreifender künstlerischer und autobiografischer Erfahrungen auch jenseits herkömmlicher Theaterorte. Darum, verstecktes Tanzwissen in den öffentlichen Raum zu tragen und so Partizipation zu ermöglichen. „Terres­trial Transit“ bringt in zwei filmischen Formaten eine choreografische Wan­derung vom Künstlerort Ponderosa in Stolzenhagen bis an die polnische Ostsee und ein lebendiges Archiv zu Formen des politischen Protests in der Tradition der polnischen und unga­rischen Tanz­ und Performancekunst zusammen und verknüpft diese mit live improvisierten Praktiken. Allemal genug Material, um nach einem Kick Off­Wochenende in den Sophiensælen vier Monate über Stadt und Land zu touren.

Peter Pleyer – Cranky Bodies a/company
Terrestrial Transit
03. – 04. Juni 2022
Sophiensæle
www.sophiensaele.com

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