Text: Christine Matschke
Ein Faible für Verbindungen, die nicht offensichtlich sind, hat der Choreograf Peter Pleyer. Den Impuls für dieses künstlerische Interesse ‚in process‘ gab 2014 das Stück „Visible Undercurrent“, das Entwicklungen im Tanz seit den 80er Jahren bis zum damaligen Zeitpunkt verfolgte. Mit seinem offenen Ensemblekonzept Cranky Bodies a/company forscht Pleyer nun seit 2020 an der Frage, was Kompanie Arbeit im 21. Jahrhundert heißt. Sein neustes Stück „Terrestrial Transit“ lässt vermuten: Es geht um eine temporäre performative Bündelung spartenübergreifender künstlerischer und autobiografischer Erfahrungen auch jenseits herkömmlicher Theaterorte. Darum, verstecktes Tanzwissen in den öffentlichen Raum zu tragen und so Partizipation zu ermöglichen. „Terrestrial Transit“ bringt in zwei filmischen Formaten eine choreografische Wanderung vom Künstlerort Ponderosa in Stolzenhagen bis an die polnische Ostsee und ein lebendiges Archiv zu Formen des politischen Protests in der Tradition der polnischen und ungarischen Tanz und Performancekunst zusammen und verknüpft diese mit live improvisierten Praktiken. Allemal genug Material, um nach einem Kick OffWochenende in den Sophiensælen vier Monate über Stadt und Land zu touren.