Text: Christine Matschke
Ein zukunftsweisendes Pas de deux initiiert Irina Demina in Zusammenarbeit mit David Samu. Unter dem Projekttitel „KLOF“ erforschen die folkloreerfahrene Choreografin und der Computerwissenschaftler das tänzerische Kooperationspotenzial humaner und nichthumaner Körper. Für die Performance „KLOF. Cyberographies of folk“ tritt eine Tänzerin mit einer künstlichen Intelligenz in Dialog, die Dutzende von synthetischen Volkstänzen selbst zu choreografieren weiß. Wenn Folkloretänze eine Vorstellung davon geben, wie Gesellschaften traditionell organisiert sind, welche Formen von togetherness bietet dann eine Neuzusammensetzung bekannten Tanzvokabulars? Ist es möglich, die tief verwurzelten körperlichen Praktiken und damit verbundenen oftmals hierarchischen (Gender-)Beziehungen in freiere Formen von Gemeinschaftlichkeit zu überführen? Nach „AcT II“ (2020) und „Perpetual Myth“ (2021) schreibt sich das Interesse von Irina Demina an Technologie und Tradition mit dieser Arbeit fort.