In den Leib geschrieben
bücking&kröger erforschen die Kulturtechnik des Übens
Text: Susanne Gietl
Wie beeinflussen in den Körper eingeschriebene Erfahrungen unsere Bewegungen und wie verändern sie unsere künstlerische Praxis? Florian Bücking und Raisa Kröger suchen in „PRACTICE“ mit Hilfe von physischen Übungen nach der eigenen Widerstandsfähigkeit – immer in dem Bewusstsein, jederzeit zu scheitern und die persönliche Verwundbarkeit zu spüren. Stetiges Üben wird zur Strategie der Bewältigung von Krisen und Schmerz. Aktuelle Massenphänomene wie Yoga, Meditation und Achtsamkeitstrainings sowie geistig-spirituelle Rituale wie Gebetschoreografien oder Derwischtänze erproben bücking&kröger in Bezug auf ihre Resilienz- und Selbstfürsorgepotentiale. Was davon ist nur ein kommerzialisierter Trend? Und wie zugänglich sind die Praktiken? Parallel dazu setzt sich das Duo mit Techniken von Ballett-Tänzer*innen, Athlet*innen und Akrobat*innen auseinander, in denen sich der trainierte Körper durch Perfektion und Virtuosität auszeichnet.