Ausgabe Mai/Juni 2021

Hoffnungsvoll dem Tanz auf den Spuren

Liebe Leser*innen,

Videostill aus dem Tanzfilm "HINENI" von Gal Fefferman, zu sehen Mitte Juni beim soundance festival berlin 2021 für zeitgenössischen Tanz, Echtzeitmusik und Improvisation.
Im Moment: Videostill aus dem Tanzfilm "HINENI" von Gal Fefferman, zu sehen Mitte Juni beim soundance festival berlin 2021 für zeitgenössischen Tanz, Echtzeitmusik und Improvisation. Foto: James Chan-A-Sue

nach dem Winter unseres Missvergnügens ist ein ebensolcher Frühsommer angebrochen. Alles zu – noch immer. Weiterhin. Auch wenn wir mütend sind (ein notorisches Wort, das große Chancen hat, Unwort des Jahres 2021 zu werden), bleiben wir hoffnungsvoll und dem Tanz auf den Spuren. Denn es passiert immens viel, auch hinter und neben den verschlossenen Bühnenpforten!
Ernannt ist das Team, das noch 2021 ein Konzept und die ersten Planungsschritte für ein Berliner Haus für Tanz und Choreografie entwickeln soll. Die Kulturjournalistin Claudia Henne notierte kurz nach der Ernennung Mitte April ihre Einschätzung.
Mit Rassismusvorfällen hat sich seit November 2020 das Staatsballett Berlin auseinanderzusetzen, kürzlich auch vor dem Bühnenschiedsgericht. Was das Staatsballett unternommen hat und wie es künftig gegen Rassismus und Diskriminierung vorgehen möchte, hat Sandra Luzina recherchiert. Umgehört hat sich die Tanzjournalistin dafür auch bei der in Gründung befindlichen Ethik-Kommission des Dachverbandes Tanz Deutschland.
Als Gastkurator*innen ans radialsystem eingeladen sind Sandhya Daemgen, Raphael Hillebrand und Martha Hincapié Charry. Im Programm Encounters haben sie nicht nur die Möglichkeit, ihre kuratorische Praxis weiterzuentwickeln, sie sollen dem Kultur- und Veranstaltungszentrum auch kritische Rückmeldung zu dessen Arbeitsweisen geben. Raphael Hillebrand, dessen dreimonatige Encounters-Phase bei Erscheinen dieser Ausgabe gerade vorbei war, hat da einige Anmerkungen.
Vom Gastspielprogramm Tanzland berichtet Karin Kirchhoff. Auch wenn oder: gerade weil die Spielstätten wohl noch eine Weile nicht wieder öffnen, wird eine neue Ausschreibungsrunde vorbereitet. Zusammenbringen soll Tanzland tourende Tanzkompanien und die „Bespiel-Bühnen“ von Städten ohne eigene Ensembles.
Weil derzeit nicht nur hinter den Kulissen weitergearbeitet wird, sondern, so weit möglich, auch in den Studios und Produktionsorten, widmet sich die Künstler*innenstimme ganz der Kunst. Die Choreografin Isabelle Schad beschreibt, wie sie für „Harvest“ mit Weidenzweigen auf der Bühne arbeitet – und in welcher pandemischen Trainingspraxis ihrer Kompanie dieses neue Stück für Kinder ab drei Jahren wurzelt.
Optimistisch weisen wir auf ausgewählte Veranstaltungen hin. Sieben Festivals und Premieren, die nicht live, aber teils online stattfinden, kündigt Christine Matschke in ihren Vorschauen an. Was in Berlin, Potsdam und drumherum sonst noch geplant ist, steht im Tanzkalender. Im Heft veröffentlichen wir eine Vorab-Version mit Stand 27. April 2021. Online unter www.tanzraumberlin.de/tanzkalender werden die Veranstaltungstermine beständig aktualisiert.


Viel Frühsommer draußen, inklusive Kunst,
wünscht Ihnen und Euch

Elena Philipp

Folgt uns