Ausgabe Mai/Juni 2021

Des Menschen Kern?

OPEN SPACES unter verschärften Bedingungen

"Ara Ara" von Enrico Ticconi und Ginevra Panzetti.
"Ara Ara" von Enrico Ticconi und Ginevra Panzetti. Grafik: Ginevra Panzetti

Christine Matschke
Tanzjournalistin

Welche Rolle spielt das Verhältnis von Blick und Berührung in Zeiten sozialer Distanz? Bei der zweiten Ausnahme-Ausgabe der OPEN SPACES bringen Britta Wirthmüller und Margaret Dragu ein Ur-Thema der Darstellenden Künste auf die Bühne: In „Try Leather“ knöpfen sich die beiden Performerinnen das begehrende Schauen und Angeschaut-Werden vor. Mit Rückblick auf ein 45 Jahre altes Tanzsolo von Dragu erforschen sie die künstlerischen Werte des Striptease. Sergiu Matis’ neues Stück feiert als Online-Film Premiere. Mit „Unruhe“ spiegelt er gegenwärtige, mit einem Gefühl der Zukunftsangst einhergehende Entfremdungsszenarien wider und bezieht sich dabei auf antike Untergangs-Mythen – Mutiert der Mensch im 21. Jahrhundert zum vermeintlichen Über-Helden oder findet er zu einer emanzipierten Identität? Ebenfalls filmisch zeigen Enrico Ticconi und Ginevra Panzetti „Ara Ara“, den zweiten Teil ihres die Repräsentations­formen von Macht hinterfragenden Diptychons. Der Tabuisierung starker Gefühle setzt Ellinor Ljungkvist mit „ANGRY STORIES“ ganz analog und aus einem feministischen Blickwinkel etwas entgegen.  

OPEN SPACES – Making it Happen #2
10.-27. Juni 2021
Tanzfabrik Berlin
www.tanzfabrik-berlin.de

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