Glokale Gastspiele

Wie gestaltet man ein internationales Festival, wenn der globale Reiseverkehr unterbunden ist? Tanz im August definiert das Internationale nicht mehr als Wohnortfrage, sondern als kulturelles Welt-Weit-Wissen, das ein*e Künstler*in mit sich trägt. Eingeladen sind daher 2021 neben europäischen Kompanien internationale Künstler*innen, die in Europa bzw. vorzugsweise Berlin leben. ­Dorothea Munyaneza reist aus Marseille an. Fünf Frauen bringt sie in „Mailles“ mit an die Volksbühne – Frauen, die sie als Künstlerin inspiriert haben und die verbunden sind durch ihre Geschichten „von Adversität und Resilienz“, wie es in der Ankündigung heißt. Choy Ka Fai, wiederholt zu Gast bei Tanz im August, zeigt im Neuköllner KINDL seine Installation „CosmicWander: Expedition”. Für sein Langzeit-Projekt ist der in Berlin lebende singapurische Künstler durch Asien gereist, um spirituelle Praxen und schamanische Tanzkulturen kennenzulernen. Wie in den letzten Jahren wendet sich Tanz im August auch verstärkt dem öffentlichen Raum zu. Bespielt werden unter anderem die Gärten der Welt in Marzahn, wo Constanza Macras ihre „Stages of Crisis“ zeigt, und die entstehende Kunstfabrik MaHalla in Oberschöneweide, in der Stephanie Thiersch gastiert.     (eph)