Text: Christine Matschke
Widerständigen marginalisierten Körpern räumen die Sophiensæle mit ihrem Performancefestival Queering the Crip, Cripping the Queer einen Platz ein. Internationale Arbeiten queerer behinderter Künstler*innen stellen dann Heteronormativität, Geschlechterzuschreibungen, aber auch queere Kulturpraktiken überprüfend in Frage. Den Auftakt macht eine interdisziplinäre Performance von Pelenakeke Brown. In „Enter // Return“ setzt sich die samoanische Künstlerin assoziativ mit den titelgebenden Begriffen auseinander und lässt indigenes Wissen über Zeit und Raum pandemiebedingt auf digitale Räume treffen. Eine queere Lesart südamerikanischen Surrealismus’ präsentiert Anajara Amarante aus Brasilien. In „Butching Cowboys“ wirft Amarante normative Verhaltensweisen von sich wie zu eng gewordene Kleidung. Wut und Trauer sind dabei ein kreativer Motor für eine zunehmend lauter werdende neue Form der ‚freien‘ Selbstorganisation. Zwei weitere Performances von Quiplash und Sindi Runudde vervollständigen das insgesamt vier Arbeiten umfassende Programm, zu dem das Schwule Museum unter dem gleichen Titel eine Ausstellung präsentiert.