Eine Plattform für die Begegnung von Tanz mit anderen Künsten ist das Festival Made in Potsdam. Die Arbeiten der internationalen Residenzkünstler*innen greifen auch in diesem Jahr globale Themen auf. So erkunden Malgven Gerbes und David Brandstätter die Wissensstrukturen des stetig sich verdichtenden und zunehmend unübersichtlicher werdenden Internets. Die Deutungsoffenheit digitaler Informationen erprobt das Potsdamer Duo, indem es die eigene Arbeit mit dem Titel "Feeding Back" nach einer Diskussion von einem Gast neu choreografieren lässt. In "Da Capo" greifen Yui Kawaguchi und Aki Takase die damals zwischen Befremden und Faszination schwankenden Reaktionen des europäischen Publikums gegenüber der Körperkunst der japanischen Schauspielerin und Tänzerin Madame Hanako auf. Gemeinsam mit einem Klarinettisten und einem DJ initiieren sie einen Kultur-Clash verschiedener Musikgenres. In Zeiten von Social Media suchen Murillo Basso und Anita Twarowska nach einem echten menschlichen Kontakt. Anna Nowicka hingegen isoliert sich auf der Bühne und lässt ihren Körper zwischen Eigen- und Fremdbestimmung flimmern. (cm)