Wir sind die Aliens
Ursina Tossi nimmt am Ballhaus Ost außerirdische Körper in den Blick
Für welche Körper gibt es in unserer Gesellschaft keinen Raum? Ursina Tossi nutzt in „Cosmic Bodies“ die Alienfigur als Vehikel, aktuelle Körperkonzepte zu ergründen. Dabei kehrt sie bildstark die Innenwelten der eigenen Körper nach außen und wagt sich ins Weltall, um Outer Space und Inner Space wieder ineinander zu stülpen. „Cosmic Bodies“ experimentiert mit körperlichen Extensionen und neuen Körperteilen und spekuliert, was „menschliche Körper“ sein können, auch in der Zukunft. Diese anderen, ‚fremden‘ Figuren sind es, die in „Cosmic Bodies“ zeigen, wie unterschiedliche Körper in unserer Gesellschaft an tradierten Körperbildern gemessen werden. Ursina Tossi krempelt die vertrauten Sehgewohnheiten um, entlarvt die nur vermeintliche Selbstverständlichkeit des Sehens, indem sie Audiodeskription zum künstlerischen Ausdrucksmittel macht, die gleichzeitig blinde und sehbehinderte Zuschauer*innen mit einschließt. Denn wie kommt der Körper mit anderen – nicht vertrauten – Körpern in Kontakt? Wie können Irdisches und Außerirdisches verbunden werden? (fk)