Jefta van Dinther, "On Earth I‘m Done: Mountains" © Urban Jörén

Liebe Leser*innen,

wechselt die Regierung, werden die Karten neu gemischt. Wie tanzaffin wird der neue Kultursenat sein? Welche Entwicklungen – vor allem die vom Runden Tisch Tanz angestoßenen Maßnahmen – werden wie intensiv weitergeführt? Darauf blicken wir mit Spannung. Einige der Aufgaben, die auch der Kulturpolitik in Bezug auf den Tanz zukommen, finden sich in dieser Ausgabe wieder.

Im Essay reflektiert die Tanzwissenschaftlerin Mariama Diagne über eine Diskussion am Staatsballett Berlin. Soll man bestimmte Klassiker noch aufführen und wie könnte ein zeitgemäßes Repertoire aussehen?, fragte sich im September die Runde. Diagne verortet die zunehmende Debatte über die Ballettklassik im Kontext von #BlackLivesMatter und blickt in die Tanzhistorie – nicht eigentlich zurück, sondern: voraus.

Mehr lokale Verortung wünscht sich Jefta van Dinther. Nach zwölf Jahren als international tätiger, freischaffender Choreograf will er verstärkt dort arbeiten, wo er lebt. Als Gast produzieren und sich von Projekt zu Projekt hangeln? Ein Problem vieler Midcareer artists und einer Tanzförderung, die trotz aller Verbesserungen noch immer nicht erlaubt, nachhaltige Strukturen aufzubauen.

In ihrer Residenz am ada Studio hat die Tänzer­­in und Choreografin Julia Plawgo erfahren, wie eine Unterstützungsstruktur die Arbeit erleichtert und wie eine ergebnisoffene, von einem Bühnenprodukt unabhängige Recherche die eigene Praxis voranbringt.

Wo sie für ihre Arbeit einen neuen Ort gefunden haben, berichten deufert&plischke. Lange Jahre waren Kattrin Deufert und Thomas Plischke in Berlin ansässig, nun erschaffen sie sich und anderen mit der Spinnerei Schwelm eine neue künstlerische Heimat.

Was künstlerisch in Berlin und Potsdam ansteht, verraten die Vorschauen und der Tanzkalender in der Heftmitte. Schauen Sie sich um, bevor die ­Karten ob der noch immer begrenzten Kontingente ausverkauft sind. Viel Vergnügen!

Herzlich grüßt: Elena Philipp

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