edition November/December 2019

Kraftfelder in Veränderung

Ungewisses lotet Open Spaces #3 aus

„Deep Sky Objects", Matteo Marziano Graziano, Open Spaces Festival © Ben Jones „Deep Sky Objects", Matteo Marziano Graziano, Open Spaces Festival © Ben Jones

Tanzjournalistin: Christine Matschke

Fragen nach dem Umgang mit unerforschtem Terrain stehen im Mittelpunkt der Herbstausgabe von Open Spaces der Tanzfabrik Berlin. Für "Blind Date" hat die Choreografin Christina Ciupke ihre Kolleginnen Ayşe Orhon und Jasna L. Vinovrški eingeladen, drei weitere Kollaborator*innen auszusuchen. In Zweierteams traf die so entstandene Gruppe aufeinander, um Output für eine kollektive tänzerische Praxis und Werte für institutionsunabhängige Arbeitsbedingungen zu generieren. An den Schnittstellen von score-basierter Choreografie, Psycho-Akustik und Bildender Kunst ist die Performance "Deep Sky Objects" des Choreografen Matteo Marziano Graziano angesiedelt. Gemeinsam mit dem Sound-Künstler Samuel Hertz sowie dem Foto- und Performancekünstler Linards Kulliss, fünf weiteren Performer*innen und einer Opernsängerin wagt er ein kollektives Experiment: Innerhalb eines sich verändernden Kraftfeldes werden psychosoziale Resonanzen ausgelotet und subtile Informationen eines Raumes sichtbar gemacht. Kollektiv und prozessorientiert klingt auch die begehbare Choreografie "Chora" von Moritz Majce und Sandra Man: An fünf Tagen wollen zwölf Performer*innen mit unterschiedlichen Medien die zweckfreie und ungewisse Aufschichtung von Zeit erproben. Leichtsinn und Unbeholfenheit sind die Basis für die Weiterentwicklung einer kunstgeschichtlich wie mythologisch inspirierten Ästhetik der Freude durch Asaf Aharonson in "Delight – Part 2". In "Out of our hands" wiederum nähert sich Johanna Ackva dem Schattenthema der eigenen Sterblichkeit an. (cm)

Open Spaces #3
01.-10.11.2019
Tanzfabrik Berlin / Wedding, Kunstraum Savvy Contemporary
www.tanzfabrik-berlin.de

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