edition September/October 2019

Textur einer Gemeinschaft

Jefta van Dinther am Staatsballett Berlin

"Plateau Effect", Jefta van Dinther © Jubal Battisti "Plateau Effect", Jefta van Dinther © Jubal Battisti

Christine Matschke

Im Jahr 2014 zeigte Jefta van Dinther sein Stück „Plateau Effect“ beim Festival Tanz im August. Neun Tänzer*innen des schwedischen ­Cullberg ­Ballet nahmen an der Volksbühne den Kampf mit einem Theatervorhang auf. Den Stoff entfaltend, spannend und wringend, erprobten sie dabei Formen der Gemeinschaftsbildung. Den rastlosen kollektiven Akt studierte der von urbaner Club-Ästhetik beeinflusste Choreograf nun mit Tänzer*innen des – unter Sasha Waltz und Johannes Öhman nicht mehr nur klassisch orientierten – ­Staatsballett Berlin ein. Passt das? „Warum nicht?“, sagt Jefta van Dinther. Dass die neue Leitung ihn mit diesem Stück in ihr Repertoire aufnehme, sei ein klarer Hinweis darauf, dass sie sich auf neues Gebiet wage. Bei der Einstudierung habe es jedenfalls keinen Kulturschock gegeben. Vielmehr sei er Zeuge einer großzügigen Neugierde auf Unbekanntes geworden. Das passt: denn van Dinther versteht seine Kunst als Begegnung und lehnt Kategorisierungen konsequent ab.(cm)

Plateau Effect
06. und 19. September, 25. Oktober 2019
Komische Oper Berlin
www.staatsballett-berlin.de

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