Respekt, Toleranz, Fairness und Wertschätzung: Berlin gilt, wie der CSD diesen Sommer wieder zeigte, als Hochburg diverser Selbstentwürfe. Doch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sind längst nicht frei von Stereotypisierungen und Diskriminierungen. Für den aus Kolumbien stammenden Choreografen Jao Moon ist die Transformation des eigenen Körpers ein Mittel des Widerstands – ein Politikum, um nach wie vor bestehende Grenzen und postkoloniale Machtverhältnisse zu überschreiten. Mit „Everybody can be everybody can not be“ praktiziert er die Utopie des freien Selbstentwurfs. Im Format einer Ratgeber-Fernsehshow und am Beispiel der eigenen Biografie verschwimmen Konzepte des Seins und des vorgegebenen Scheins. Das Publikum ist eingeladen, eigene Wandlungstalente zu reflektieren und sich heteronormativen sowie eurozentristischen Strukturen zu entziehen. Welche positiven und negativen Seiten das Vorspiegeln falscher (oder richtiger) Ich-Tatsachen hat, darf dann jedermensch selbst herausfinden.(cm)
- September/October 2019
- Editorial
- Die Sprache des Zugangs ist ko-kreativ
- On Generosity And Openness
- Einjährige Affäre?
- Ambivalenz der Freiheit
- A Collaborative Effort Towards Radical Change
- Together We Can Make Change
- Textur einer Gemeinschaft
- Tanzsüchtig und todesmutig
- Ferne Paradise?
- Erfahrungshorizonte freilegen