"ONONON", Clément Layes © Elise Scheider Ein anarchischer Kurztrip aus dem kontrollierten Alltag ist Clément Layes´ „ONONON", eine Pop-Up-Choreografie, die Tanz an Schulen bringt. Im Januar öffnet sich Layes´ Zauberbox beim Festival Made in Potsdam 2020.

Liebe Leser*innen,

im Dezember haben die Berliner Abgeordneten über den Doppelhaushalt 2020/21 entschieden. Und es gibt Grund zur Freude für den Tanz: Die Berliner Kulturpolitik hat ein starkes, zukunftsweisendes Zeichen gesetzt. In den kommenden zwei Jahren werden mit insgesamt knapp 2,4 Millionen Euro die dezentrale Berliner Tanzlandschaft gestärkt und Konzeptionsphasen für das seit Jahren geforderte Haus für Tanz & Choreografie, ein Tanzarchiv und ein Vermittlungszentrum ermöglicht. Und es können drei Pilotprojekte gestartet werden: Das Residenzprogramm für Berliner Tanzschaffende, welches die Arbeitszusammenhänge zwischen in Berlin lebenden Künstler*innen und Tanzorten stärken soll, der Distributionsfonds und eine geradezu revolutionäre Maßnahme – das Tanzhonorar. Mit dem Pilotprojekt Tanzpraxis fördert der Senat ab 2020 zwei Jahre lang mehr als 30 Tänzer*innen und Choreograf*innen für die Professionalisierung ihrer künstlerischen Praxis – projektunabhängig und monatlich mit einem Festbetrag. Das Making-Of des Pilotprojekts und die damit verbundenen Anliegen stellen Mitwirkende der „AG Money and more“ des Runden Tisches Tanz 2018 vor. Dort ist das Berliner Modell eines Tanzhonorars entstanden.

An den Start geht im Januar auch die Offensive Tanz für junges Publikum, ein Kooperationsprojekt von vier Berliner Partner-Institutionen, die mit Geldern des Förderprogramms TANZPAKT Stadt-Land-Bund zwei Jahre lang Strukturen schaffen für professionelle Tanzkunst, die sich an ein junges Publikum wendet. Michaela Schlagenwerth berichtet.

Künstlerische Projekte mit jungen Menschen entstehen seit 2005 bei TanzZeit – Zeit für Tanz an Schulen. Gebündelt hat die Initiative ihr Wissen aus dem Projektalltag an Berliner Schulen mit dem Online-Tool Calypso, erzählen die Künstlerin Elisa Zucchetti, die Lehrerin Martina Multhaup-Gerz und die TanzZeit-Gründerin und -Leiterin Livia Patrizi im Interview.

Wie Tanz mit Energien arbeitet und dabei die lebensweltliche Sehnsucht nach (Grenz-)Überschreitung widerspiegelt, beschreibt die Tanzwissenschaftlerin Sabine Huschka in ihrem Essay auf diesen Seiten.

In den Vorschauen spiegelt sich die Lust am Jahresauftakt-Festival – von den Tanztagen an den Sophiensaelen, die 2020 noch einmal von Anna Mülter kuratiert werden, über PURPLE, Made in Potsdam und Open Spaces der Tanzfabrik Berlin bis zum Programmschwerpunkt New Empathies am radialsystem. Wie viel Tanz in der Stadt auch darüber hinaus gezeigt wird, erweist der prall gefüllte Kalender für die Monate Januar und Februar 2020.

Einen frohen Start ins neue Tanz-Jahr wünscht
Elena Philipp

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