„THIS TOO SHALL PASS“ von Vivian Koohnavard am Staatsballett Berlin. Foto: Olaf Kollmannsperger

Kunst mit oder Kunst von behinderten und Tauben Menschen? Im Projekt Making a Difference ist als Voraussetzung klar: „Nichts über uns ohne uns.“ Wie das vor vier Jahren gegründete Netzwerk Tanzkünstler*innen empowert, beschreiben Anne Rieger und Noa Winter.

Körper sind nicht frei von Prägungen, das ist Alltagswissen im Tanz mit seinen unterschiedlichen Trainingsformen. In Zeiten intersektionaler Forschung blickt die Tanzwissenschaft nun immer mehr auch auf Herkunft als leiblich prägenden Faktor. Über die Lecture-Serie The Performativity of Class, die sie gemeinsam mit Daniel Belasco Rogers am Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz zum Thema Klassismus konzipiert hat, schreibt die HZT-Professorin Sandra Noeth.

Wie der Krieg Russlands gegen die Ukraine ihren Arbeitsalltag beeinflusst und wie sie sich als Künstler*innen positionieren, erzählen Iana Salenko und David Soares, zwei der Principal Dancers am Staatsballett Berlin. Ohne allzu viel zu verraten: Kunst verstehen sie als vertrauensbildende Maßnahme. Und das ist ein Mut machendes Signal angesichts eines bestialischen Krieges in der Logik des 19. Jahrhunderts.

Nach neun bewegten Jahren verabschiede ich mich mit dieser Ausgabe als Verantwortliche Redakteurin des tanzraumberlin Magazins. Neue Perspektiven brauchen Raum, so wie die starke Stimme, die der Tanz in diversen Schreibpraxen für sich selbst entwickelt hat.

Was hat sich verändert in den neun Jahren, die ich dieses Magazin inhaltlich gestalten durfte? Andere Themen sind in den Fokus gerückt, so wie Diversity Arts oder Klassismus. Die kulturpolitische Anerkennung für den Tanz ist gewachsen, nicht zuletzt mit dem Runden Tisch Tanz Berlin, der Vorbildcharakter hat, über die Darstellenden Künste hinaus. Produktionsorte wie die Wiesenburg haben sich gegründet und neue Player*innen wie die TANZKOMPLIZEN stehen vor der verdienten Institutionalisierung.

Zugleich floriert die damals schon bestehende Landschaft, es gibt Akteur*innen, die seit Jahrzehnten in dem Sektor tätig sind. Den noch immer prekären Arbeitsbedingungen zum Trotz. Sie gilt es zu stärken. Und es gilt, die einzigartige Vielfalt des Berliner Tanzes zu bewahren. Wie viel mehr passiert, wie reich das Angebot ist, zeigt sich auch am fast dreimal so umfangreichen Tanzkalender. Bei dessen Lektüre ich Ihnen nun viel Vergnügen wünsche, so wie beim Besuch zahlreicher Tanzveranstaltungen.
Und ich wünsche dem neuen Team genauso viele spannende Themen, Menschen und Ereignisse, wie sie mir im Rahmen dieser Aufgabe begegnet sind.

Au revoir und Danke sagt:
Elena Philipp

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