© Carla Schleiffer

Liebe Leser*innen,

alle Jahre wieder – so fühlt es sich gerade an, die Tanzszene erneut in einer durch Corona ungewissen Situation zu sehen. Die Sitzplatzkapazitäten sind heruntergefahren, Festivals wie die Tanztage Berlin oder PURPLE, das Internationale Tanzfestival für junges Publikum, bangten vor den Ferien, als diese Ausgabe des tanzraumberlin Magazins entstand, erneut, ob ihre diesjährigen Ausgaben wie geplant live stattfinden können. PURPLE wurde abgesagt. Eine belastende Situation.

Wie sich der Druck bei den Techniker*innen auswirkt, schildert Maximilian Stelzl im Interview. In den Uferstudios, wo er als Technischer Leiter am Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz Berlin wirkt, ist größte Flexibilität bei der Planung gefordert – aber es fehlen zunehmend die Ressourcen.

Zum Systemumbau aufgerufen hat das Symposium „POSITIONEN“ des Dachverband Tanz Deutschland. Im Oktober tauschten sich dort Tanzschaffende und Forschende zum Thema Diversität aus. Zugänge zu schaffen bedeute dabei nicht, dass „diverse“ Künstler*innen nun im System mitkonkurrieren dürften, greift die Dramaturgin Anna Volkland den sozialmedialen Post einer der Kurator*innen auf. Vielmehr gehe es darum, gemeinsam die Produktionsbedingungen für alle zu verbessern.

Entschieden verbessert hat Gabriele Brandstetter die Situation der Tanzwissenschaft in Deutschland: indem sie an der FU Berlin den ersten Masterstudiengang Tanzwissenschaft ins Leben rief. Nun wird die Professorin emeritiert, ohne dabei aber ihre bewegte Forschung einzustellen, wie Susanne Foell- mer und Kirsten Maar in ihrer Würdigung schreiben.

Von einem Clash der Bewegungskulturen kündet der Beitrag von Janne Gregor. Ausgebildet in Physical Theatre, erlebte die Performerin und Choreografin manche Körper-Gebräuche im zeitgenössischen Tanz als befremdlich. Unterhaltsam schildert sie, wie aus den Unterschieden ihr neues Stück erwachsen ist. „erSCHÖPFUNG“ feiert im Januar Premiere.

Was auf den Bühnen in Berlin und Potsdam alles geplant ist für Januar und Februar 2022, offenbaren die Vorschauen und der Tanzkalender in der Heftmitte. Abgedruckt ist der Kalender hier mit Stand Mitte Dezember 2021. Online wird er beständig aktualisiert. Schauen Sie also rein. Vor jeder Veranstaltung wieder.

Einen guten Start ins neue Jahr, hoffentlich live bei den Tanztagen Berlin 2022. Immer mal Zeit zum Durchatmen wünscht Ihnen und Euch
Elena Philipp

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