edition May-June 2022

Editorial

Liebe Leser*innen,

Sommer lässt sein weißes Tuch wehen wie die Wolken: Peter Pleyer und Cranky Bodies a/company
begeben sich in „Terrestrial Transit“ auf eine choreografische Wanderung vom Künstlerort Ponderosa
in Stolzenhagen bis an die polnische Ostsee. © Michiel Keuper

gerade ist es nicht leicht, sich auf positive Emp­findungen zu konzentrieren. Wie wichtig es aber ist, berührbar zu bleiben, allen unfass­baren Nachrichten zum Trotz, vermittelt das Essay von Michaela Millar. Die Tänzerin hat sich im Rahmen eines Stipendiums mit Ein­samkeit, Abstand und der „berührungslosen Gesellschaft“ beschäftigt. Und plädiert dafür, dem für uns Menschen unverzichtbaren Nah­ kontakt auch im Tanz noch mehr Aufmerksam­keit zu schenken.

Darüber nachdenken, was (ihnen) wirklich wich­tig ist, möchten auch die Mitglieder des neuen Leitungs­trios an der Tanzfabrik Berlin. Warum sie im Mai erst einmal den Bühnenbetrieb pau­sieren, erklären Barbara Greiner, Jacopo Lanteri und Felicitas Zeeden im Interview.

Als Pilotprojekt gestartet ist 2020 das Langzeit­stipendium Tanzpraxis der Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Jenseits konkreter Pro­duktionen fördert es Recherche und künstleri­sche Forschung. Wie sie ihr Tanzpraxis ­Stipen­dium genutzt hat und warum sie das Förder­instrument für zukunftsweisend hält, berichtet die Tänzerin und Choreografin Kareth Schaffer.

Mehr Freiräume verspricht auch der Mai: Nach den langen Monaten der Corona-­Maßnahmen sind wieder direktere Begegnungen möglich. Die Potsdamer Tanztage laden an den Tiefen See und zu etlichen Deutschlandpremieren. PURPLE, das 6. Internationale Tanzfestival für junges Publikum, kann endlich stattfinden. Auch das FRATZ Festival wendet sich an den Nachwuchs und zeigt in der diesjährigen Aus­gabe viel Tanz für die Allerkleinsten.

Was darüber hinaus im Mai und Juni 2022 zu sehen ist an den Bühnen in Berlin und Potsdam, vermitteln die Vorschauen und der Tanzkalen­der. Wie immer findet er sich in der Heftmitte; online wird er beständig aktualisiert. Im Web unter www.tanzraumberlin.de/magazin findet sich auch eine weitere Künstlerinnenstimme, von der Luftartistin Rosiris Garrido, die gemein­sam mit anderen Künstler*innen eine Serie tän­zerischer Soli erarbeitet hat.

Eine gute Lektüre wünscht Ihnen und Euch: Elena Philipp

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