Sieben Wochen nach der Wiederholungswahl in Berlin haben CDU und SPD am 3. April 2023 ihren Koalitionsvertrag vorgestellt. Bis zum 23. April stimmen die SPD-Mitglieder über das Dokument ab, die CDU entscheidet auf einem Parteitag voraussichtlich am 24. April. Die CDU wird die Senatsverwaltung für Kultur übernehmen. Die Berliner Tanzszene hatte beide Fraktionen im Zuge der Koalitionsverhandlungen dazu aufgefordert, die Fortsetzung des Entwicklungsplans zur Stärkung des Tanzes in Berlin in den Koalitionsvertrag aufzunehmen. Dieser begonnene Prozess, bei dem noch einiges zu tun bleibt, um den Tanz als Kunstform insgesamt adäquat strukturell in der Hauptstadt zu verankern, findet in dem Papier keine Erwähnung. Der Tanz wird lediglich in folgendem Zusammenhang genannt: „Die Koalition wird die Konzeptförderung für unabhängige Kompagnien der darstellenden Künste und des Tanzes mit internationaler Strahlkraft evaluieren“. In den kommenden Monaten wird ein Verständigungsprozess zu den sieben Maßnahmen des Runden Tisch Tanz – darunter ein Haus für Tanz und Choreografie, ein Tanzarchiv und ein Tanzvermittlungszentrum – konkrete Perspektiven mit Blick auf die kommenden Doppelhaushalte erarbeiten. Die Berliner Tanzszene baut auf einen konstruktiven fachlichen Dialog mit Kulturverwaltung und Kulturpolitik.