Aktuelles aus Berlin

Existenzsicherung Making a Difference

„Ich wünsche mir, selber weiterhin Kunst machen zu dürfen und dass es nicht nur ein Trend ist, auch mit behinderten Künstler*innen zu arbeiten. Das ist eine große Angst von mir und gleichzeitig ein Wunsch, dass sich diese Angst nicht erfüllt.“
Sophia Neises, Performerin und Choreografin

TANZPAKT Stadt-Land-Bund ist eine gemeinsame Initiative von Kommunen, Bundesländern und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien zur Exzellenzförderung im Tanz. Als eins der Pilot-Projekte verschreibt sich Making a Difference seit 2018 der Förderung behinderter und Tauber Künstler*innen in der Berliner Tanzszene.

Von Beginn war es das Ziel von TANZPAKT, dass die Bundesgelder Anstoßhilfen für innovative Projekte sind, welche langfristig von den Ländern und Kommunen verstetigt werden sollen. Die Förderungen für Making a Difference von Bund als auch Land enden im Februar 2024. Das langfristige Ziel der Verstetigung des Projekts wird daher aktuell vom Land Berlin nicht erreicht, wodurch die Nachhaltigkeit der durch die Förderung erreichten Fortschritte akut bedroht ist.

Seit Projektbeginn haben über 40 behinderte und Taube Künstler*innen Workshops und Veranstaltungen konzipiert und geleitet. Es konnten sich rund ein Dutzend Künstler*innen präsent in der Berliner Tanzszene und darüber hinaus mit eigenen Produktionen positionieren. Die Arbeit von Making a Difference hat eine lokale und bundesweite Strahlkraft, die Institutionen und Akteur*innen in ganz Deutschland anregt, ihre Arbeit inklusiver und barrierefreier zu gestalten.

Die Künstler*innenförderung war von Beginn der wesentliche Fokus des Projekts. Um zusätzlich die Strukturen, in denen die Künstler*innen arbeiten, barrierefrei und antidiskriminierend zu gestalten, kam ab 2022 der Arbeitsbereich des Wissenstransfers mit allen Partnerorganisationen hinzu. Durch Workshops, Trainings und der begleitenden Fachberatung bei Veranstaltungen, wurden die Mitarbeitenden der Partnerorganisationen sensibilisiert und erste Transformationen angestoßen.

Das nächste Ziel von Making a Difference ist die aktive Integration des neuen Wissens in die Strukturen und Arbeitsprozesse der Partnerorganisationen. Denn die direkte Einbindung der Arbeit in die jeweiligen Organisationen ermöglicht Strukturveränderungen innerhalb von Organisationen, die im Berliner Kulturbetrieb wichtige Ankerpunkte für den Tanz sind. Damit kann die Arbeit von Making a Difference nachhaltig und langfristig ohne Abhängigkeit von Projektstrukturen gesichert werden.

Um das oben genannte Ziel zu erreichen, braucht es die Zusicherung einer Förderung über mehrere Jahre in Höhe des bisherigen Jahresvolumen von mindestens 150.000–200.000 €. Da diese Gelder bisher von der Senatsverwaltung zur Sicherung der TANZPAKT-Projekte nicht eingestellt wurden, geht es jetzt um die schlichte Existenzsicherung der Idee von Making a Difference.

Unsere Minimalforderung für die Jahre 2024 und 2025 sind 80.000 € pro Jahr für:

  • eine Projektleitung (vergütet angelehnt an TVL-E13), die durch kulturpolitische Netzwerkarbeit die Perspektive und Zukunft von Making a Difference sichert und den Partner*innen als Fachexpert*in beratend zur Seite steht;
  • Honorare für behinderte und Taube Fachberater*innen sowie zur Deckung von Barrierefreiheitskosten.

Als Ankerinstitution der Tanzszene Berlins könnte die Uferstudio GmbH die Position der Zuwendungsempfängerin übernehmen, zusätzlich zur strukturellen Förderung Dezentrale Tanzorte Berlins.

Mit diesem Geld nicht zu realisieren ist die Kernarbeit von Making a Difference:

  • Künstler*innenförderung durch Workshops, Residenzen, Forschungslaboren und Koproduktionen;
  • Austausch von Wissen und Erfahrungen in der Tanzszene (lokal und bundesweit) durch öffentliche Veranstaltungen, Symposien und Konferenzen;
  • Beratung und Begleitung von Künstler*innen, z.B. beim Beantragen von Fördergeldern;
  • aktive Umsetzung und Integration des Wissenstransfers in den Partnerorganisationen zur Verstetigung des angestrebten Strukturwandels;
  • Umsetzung dieser Aufgaben durch ein inklusives, multiperspektivisches Projektteam und damit Schaffung von bedarfsgerechten Arbeitsplätzen für behinderte Mitarbeiter*innen in verschiedenen kulturellen Tätigkeitsfeldern (wie Netzwerkarbeit, Projektleitung und -administration).

 

Netzwerkpartner*innen

  • Uferstudios GmbH (Zuwendungsempfängerin)
  • Diversity Arts Culture
  • Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin
  • LAFT Berlin (Performing Arts Programm & Festival)
  • Sophiensæle GmbH
  • Tanzfabrik Berlin
  • TanzZeit e.V./TANZKOMPLIZEN
  • Zeitgenössischer Tanz Berlin e.V./Tanzbüro Berlin

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