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Embodiment within dance reception

Diana Sirianny & Naama Ityel, 30. Januar 2019, Acker Stadt Palast

Diana Sirianny und Naama Ityel führen interaktive Workshops durch, die vor einer Tanzaufführung stattfinden. Dieser spezielle Workshop, der in Zusammenarbeit mit dem Tanzbüro Berlin organisiert wird, findet vor der Performance “Bau #1 – Ein interaktives Stück” von Barbara Berti statt. Der Workshop ist in englischer Sprache und steht allen Interessierten offen.

Der Workshop verwebt Theorie und Praxis. Wir werden philosophische Texte lesen und die Gruppe durch verschiedene Übungen führen, die ihre Verbindung zu ihren Empfindungen und Vorstellungen erhöhen und einen Prozess der Verkörperung unterstützen, um Gedanken, Emotionen und Wahrnehmung in Einklang zu bringen.

Ziel des Workshops ist es, das Publikum auf die Begegnung mit dem Tanzstück vorzubereiten. Wir wollen eine Bedingung der Verbindung, Offenheit und Sensibilität schaffen, die es den Menschen ermöglicht, von dem Stück bewegt zu werden, das sie unmittelbar nach dem Workshop sehen werden.

Wir möchten Impulse geben, das Verhältnis zwischen Kunstproduktion und Kunstrezeption auf eine andere Art und Weise zu verstehen. Wir glauben, dass es eine Symmetrie zwischen dem Publikum und den Darstellern geben sollte. Kunst ist eine gemeinsame Schöpfung zwischen den Künstlern und den Rezipienten. Damit sich die Kunst in ihrem vollen Potenzial entfalten kann, müssen wir auf beiden Seiten arbeiten. In diesem Zusammenhang arbeiten wir daran, die Zuschauer in einen Ort der Verbindung zu “erheben”, an dem sie voll empfänglich und von der Kunst bewegt sein können.

Die Darsteller stimmen sich ein, wärmen sich auf und gehen durch einen Prozess, um sich mit ihrer Kreativität, Sensibilität und Intelligenz zu verbinden. Das Publikum hingegen kommt meist aus dem kapitalistischen Stadtleben zur Kunst, überarbeitet, erschöpft und überreizt. Diese Kluft zwischen der Realität des Künstlers und der Öffentlichkeit verhindert eine erfolgreiche Rezeption und schafft ein Gefühl der Trennung im Raum. Das Publikum fühlt sich ausgeschlossen, nicht berücksichtigt oder nicht intelligent genug, um die Bedeutung der Performance zu erfassen.

In unserem Workshop wollen wir den Zuschauer*innen ermöglichen, einen Zugang zu ihrem Körper zu finden und ihnen Raum und Zeit geben, sich auf die Tanzperformance einzustellen. Ein Mensch kann den Tanz nicht ohne seinen eigenen Körper wahrnehmen. Menschen sitzen ganze Tage vor Computern und To-Do-Listen und kommen erschöpft und ohne großes Aufnahmevermögen ins Theater. Deshalb wird es für den Tanz immer schwieriger, das Publikum zu erreichen. Da der Körper unzugänglich ist, neigt das Publikum dazu, das, was es wahrnimmt, zu intellektualisieren, und verpasst dabei das eigentliche Potenzial, das der Tanz hat, das viel breiter und transformativer ist.

Datum / Uhrzeit: 30. Januar 2019 / 18.00 – 19:30
Ort: Acker Stadt Palast, Ackerstrasse 160/170, 10115 Berlin

Über das HEARTISTIC-Kollektiv:
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