Das ada Studio vergibt 2020 und 2021 insgesamt acht jeweils vierwöchige Residenzen an Künstler*innen, die gerade dabei sind, sich als professionelle Choreograf*innen in Berlin zu etablieren. Die Residenz umfasst neben dem Stipendium im Rahmen des Pilotprojekts die dramaturgische und technische Unterstützung durch das ada-Team. Beginnend ab August 2020 wurden Residenzen vergeben an: Lois Alexander/Shannon Clarke (August 2020), Katherine Leung/Petros Tzekos (Oktober), Lore Dekeyser (November/Dezember), Nara Virgens, Clay Dresser/Myriam Lucas/Kiana Rezvani/Nasheeka Nedsreal (Januar/Februar 2021), Anja Kolmanics/Linda Scholz (März und Mai), Julia Plawgo (April), Farina Meyer (August), Diana Schümann (Oktober 2021). Im Magazin tanzraumberlin (Ausgabe November/Dezember 2021) berichtet Julia Plawgo von ihrer Residenz im ada Studio "Research As An Act Of Resistance".
Das ausland bietet 2021 Residenzen für vier Künstler*innenkollektive an, deren Arbeitsschwerpunkt auf kollektiven und kollaborativen Pratiken liegen und deren Arbeit sozio-kulturelle und inklusive Aspekte betonen. Ausgewählt wurden: Lee Méir, Maya Weinberg und Roni Katz (März); Ana-Laura Lozza, Bárbara Hang, Julia Rodríguez und Catalina Fernández (Mai); Maciej Sado, Maria Scaroni und Djibril Sall (August); Hilà Lahav, Gretchen Blegen und Ruth Waldeyer (Oktober). Das ausland stellt den Künstler*innen im Rahmen des Pilotprojekts Residenzförderung für Berliner Tanzschaffende Raum, Technik und Beratung in Projekt- und Produktionsmanagement und fördert Produktionszusammenhänge.
Das FELD Theater für junges Publikum bietet seit Winter 2020 Raum für zwei sechswöchige Residenzen und die Teilnahme an einem internationalen Lab im Herbst 2021. Der Open Call für die Ausschreibung der Residenzen wandte sich an Künstler*innen, Tänzer*innen und Choreograf*innen, Einzelkünstler*innen sowie kleine Kollektive, die in Berlin arbeiten und die bislang noch nicht bzw. wenig für alternative Publika gearbeitet haben und partizipative künstlerische Recherchen mit sozialen Akteuren wie Schulen, Kitas, Nachbarschaftstreffen oder Senior*innenheimen unternehmen wollten. Eine vierköpfige Jury entschied sich in einem gemeinsamen Workshop-Tag für die Residenzidee PLASTIC FANTASTIC von Julia Keren Turban und Jan Roszmann sowie für ZIELFELDER von Sofie Neu, David Lima und Diego de Calle. Die Resident*innen werden durch Mentorinnen von FELD begleitet und haben im September die Möglichkeit, sich in einem internationalen Lab mit Kolleg*innen auszutauschen.
Flutgraben Performances Residencies bietet bis Ende 2021 insgesamt acht Künstler*innenaufenthalte für die Dauer von jeweils einem Monat an. Für die ersten Residenzen im Oktober und im Dezember 2020 wurden Pauline Payen und Ivan Björn Ekemark ausgewählt, um in einem von zwei Ateliers im Künstlerhaus Flutgraben zu arbeiten. Über einen weiteren Open Call wurden die Residenzen 2021 im Rahmen des Pilotprojekts vergeben an: Isaiah Lopaz, Sharon Mercado Nogales, Moran Sanderovich, Gabrielle Curebal + Djibril Sall, Colette Sadler und Michiyasu Furutani. Die Bewerbung für die Flutgraben Performances Residencies im Rahmen des Pilotprojekts Residenzförderung für Berliner Tanzschaffende stand allen kontinuierlich in Berlin arbeitenden Künstler*innen aus dem Bereich zeitgenössischer Tanz, Performance und Choreografie offen. Weitere informationen zum Programm und den Open Calls finden sich hier.
Die Lake Studios Berlin vergeben zwischen September 2020 und Ende 2021 insgesamt 27 Residenz-Stipendien, deren Länge zwischen vier bis acht Wochen liegt. Die Lake Studios bieten nicht nur Arbeits-, sondern auch Wohnraum an. Während einige Aufenthalte an ein spezifisches Thema gebunden sind (u.a. Tanz und Film, Tanz und Technik) sind andere ohne ein bestimmtes Konzept. Über das Pilotprojekt Residenzförderung Tanz in den Lake Studios arbeiten konnten in 2020 die Berliner Künstler*innen Sonya Levin, Sasha Portyannikova, Emily Ranford & Bogdan Lica, David Pallant & Nico Daleman, Michelle Moura, Mårten Spångberg und Amie Jameh. Im Januar/Februar 2021 Lois Alexander und Gizem Aksu, im März/April Alex Viteri Arturo und Tian Rotteveel. Anfang 2021 wurden über einen Open Call der Lake Studios die Residenzen im Rahmen des Pilotprojekts für den Zeitraum August bis Dezember 2021 vergeben. Die Residenz-Künstler*innen informieren auf einem Blog regelmäßig über ihre Arbeit.
Das Residenzprogramm des radialsystem „Body Time Space“ ermöglicht drei Berliner Künstler*innen und/oder -gruppen in jeweils vierwöchigen Residenzphasen ihren bereits bestehenden künstlerischen Fokus zu vertiefen, und weiterzuentwickeln. Der Begriff Residenz ist dabei geprägt von einer Offenheit gegenüber dem Ergebnis des künstlerischen Arbeitsprozesses und von dem Bewusstsein, dass Zeit und Raum essenziell sind für die künstlerische Entwicklung. Die Residenzen im radialsystem verstehen sich daher als Möglichkeitsraum für vorkonzeptionelles Erproben künstlerischer Praxis – jenseits eines konkreten Produktionsvorhabens. Während des Aufenthalts in den eigenen Studios des radialsystem sind die Künstler*innen eingeladen, in jeweils zwei Impulszeiträumen ihre Arbeit mit internationalen Dialogpartner*innen aus anderen Wissensbereichen und/oder künstlerischen Disziplinen im Rahmen von Studiovisits, öffentlichen Performances, Workshops oder Ausstellungen zu diskutieren und reflektieren. Die Künstler*innen erhalten technische Unterstützung, dramaturgische Betreuung und Produktions- bzw. Presse-/ Marketingcoachings durch die Mitarbeiter*innen des Hauses. Die erste Residenz im November 2020 wurde an die Choreografin Lina Gómez vergeben. Im März 2021 wird Jee-Ae Lim im radialsystem residieren und im Juli 2021 André Uerba. Hier finden sich weitere Informationen zum Programm, Studiovisits und Videointerviews mit den „Body Time Space“-Resident*innen des radialsystem. Auf tanzschreiber.de wurde ein Artikel über den virtuellen Studiovisit von Lina Gómez veröffentlicht:"In der Stille bewegt sich etwas weiter: über die Bedeutung von Residenzprogrammen im Tanz" (23.11.2020, von Katja Vaghi).
Die Sophiensæle möchten mit ihrem Residenzprogramm „New Techniques“ im Rahmen des Pilotprojekts besonders Künstler*innen fördern, die bisher noch nicht von struktureller Förderung profitiert haben. Zwischen Herbst 2020 und Ende 2021 werden insgesamt drei Choreograf*innen, eine*r pro Halbjahr, für jeweils einen Monat zusammen mit einem künstlerischen Team in den Studios der Sophiensæle arbeiten und werden dort durch Technik, Produktion und Tanzdramaturgie der Sophiensæle unterstützt. Im November/Dezember 2020 haben sich Rodrigo Garcia Alves und Liz Rosenfeld mit Fragen von Queer Care beschäftigt. Tiran Willemse erforscht im März 2021 den Zusammenhang zwischen Race, Gender und Melancholie. Im November 2021 wird Angela Alves zum Thema Lust und Visualisierung arbeiten. Informationen zu Online-Showings der „New Techniques“-Resident*innen der Sophiensæle finden sich hier.
Im Rahmen des Pilotprojekts Residenzförderung für Berliner Tanzschaffende lädt „R.E.D. - Residencies Expanded for Dance“ der Tanzfabrik Berlin zwischen Dezember 2020 und November 2021 vier in Berlin lebende Choreograf*innen ein, ein Jahr lang abseits von Produktionsdruck zu arbeiten und zu forschen. Die vier Künstler*innen erhalten während dieser 12 Monate Begleitung durch das Produktionsteam der Tanzfabrik Berlin, dramaturgische und technische Begleitung sowie Studionutzung. Über einen Open Call im Herbst 2020 wurden die folgenden Künstler*innen ausgewählt: Jee Chan, Roger Sala Reyner, Carrie McILwain und Litó Walkey.
Die Uferstudios GmbH bietet von Ende 2020 bis Ende 2021 fünf Residenzen für insgesamt bis zu 21 Künstler*innen, deren Arbeitsschwerpunkt in Berlin liegt. Es werden zwei unterschiedliche Residenztypen angeboten: SITUATIVES ARBEITEN - SITUIERTES LERNEN bietet zwei Recherche- und Arbeitsresidenzen à sechs Wochen. Thematischer Schwerpunkt soll hier auf choreografisch basiertes, prozessorientiertes und/oder partizipative Arbeiten gelegt werden, die im engen Austausch mit Nachbarschaft und Stadtgesellschaft entstehen. Die Residenzen ERPROBUNGEN UND VERTIEFUNGEN bieten 3 Taylor-made-Residenzen von jeweils 4 Wochen je nach Künstler*innenbedarf und möchten vor allem die Arbeitsphase vor oder nach der konkreten Produktion unterstützen, also Raum und Zeit für Ideenfindung und Recherche zu künftigen Projektvorhaben oder die Möglichkeit zur Vertiefung und Überarbeitung vorheriger Arbeiten geben. Die erste durch das Pilotprojekt geförderte Residenz in 2020 ging an Sandhya Daemgen, die kommenden Residenzen werden zu Anfang Februar 2021 ausgeschrieben.
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Veröffentlicht am 30.11.2020, zuletzt aktualisiert: 31.10.2021