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displacement - soziografisches Vermittlungsformat

Ruben Reniers, Nicola Kohlmann & Melanie Müller, 16.-18. Mai 2019, DOCK 11

Nicole Kohlmann und Melanie Müller bieten ein soziografisches Vermittlungsformat zu Ruben Reniers´ Tanzstück “displacement” an, das sich mit mit den Themen Zugehörigkeit und Ausgrenzung auseinandersetzt.

displacement hatte im Jahr 2018 als Teil des Performing Arts Festival seine erfolgreiche Premiere im DOCK11 / Berlin. Angesichts der sozialen Relevanz der Thematik liegt es dem Choreographen Ruben Reniers, der Dramaturgin Nicole Kohlmann und der Tanzpädagogin Melanie Müller am Herzen, den Zuschauer*innen durch einige (freiwillige) Übungen einen intensiveren Zugang zum Stück sowie Einblicke auf Arbeitsmethoden zeitgenössischer Choreographen zu eröffnen.

Vor der Aufführung wird die Tanzpädagogin und Workshop-Leiterin Melanie Müller in einer partizipativ gestalteten Einführung das Publikum zunächst auf physischer Ebene mit der Thematik des Stückes vertraut machen. Tasks sollen die Besucher dazu einladen, das Gefühl der Entgrenzung praktisch und in einem geschützten Umfeld zu erfahren. Anschließend an diesen interaktiven Part haben die Zuschauer*innen die Möglichkeit ihre Ideen, entstandene Fragen oder Meinungen in Stichworten schriftlich festzuhalten. Nach dieser ca. 10–20 Minuten dauernden Vorbereitung, die für Menschen jeden Alters geeignet sein wird, folgt die Aufführung des Tanzstückes displacement.

Im Anschluss an die Aufführung erfolgt der zweite Teil des Vermittlungsformats, welcher zunächst aus einem Gespräch mit dem Choreographen Ruben Reniers und der Dramaturgin Nicole Kohlmann bestehen wird. Hierbei werden vor allem die persönlichen Motivationen, welche die Beschäftigung mit diesem Thema stimulierten beschrieben, und es werden Einblicke in die Genese des Materials gegeben. Die Zuschauer werden dazu motiviert, Fragen zu stellen oder Gedanken zu äußern, wobei ein Rückgriff auf die schriftlichen Notizen den Einstieg hierzu erleichtern soll. In entspannter Atmosphäre soll dazu angeregt werden, sich über Gesehenes oder Gefühltes, Wahrgenommenes, Gemochtes oder als langweilig Erfahrenes auszutauschen. Punkte wie: Welche eigenen Gedanken habe ich im Stück wiedergefunden? Konnte ich Momente der Identifikation finden? könnten so zur Sprache kommen. Durch die Stimulation des Sprechens über das Thema des Stückes soll auch das Sprechen über die wortlose und oft schwer beschreibbare Kunst des Tanzes angeregt werden, um so jedem Besucher das Bewusstsein über seine Kompetenz als Zuschauer bewusst zu machen.

Alles ist möglich – nichts ist „falsch“. So hoffen Ruben Reniers, Melanie Müller und Nicole Kuhrmann, dass die Reaktionen und das Feedback des Publikums im Gegenzug auch die Kompetenz des künstlerischen Teams erweitern können.

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