Auf Initiative des Dachverband Tanz Deutschland (DTD) trafen sich am Mittwoch, den 21. Juni 2023, knapp 70 Akteur*innen aus Tanz, Verwaltung und Politik zum 4. Runden Tisch „Tanzförderung“ im Foyer de la danse des Staatsballetts Berlin in der Deutschen Oper Berlin. Das Ziel war und ist, kulturpolitische Entwicklungen und Forderungen zu bündeln, bundesweit sichtbar zu machen und in den Dialog mit Förderern auf Bundesebene einzubringen. Veranstaltet wurde das Treffen in Kooperation mit dem Staatsballett Berlin.
Ausgehend von Good-Practice-Beispielen ging es in einem ersten Teil „Tanzförderung gestalten – Impulse der Tanzförderung beim Bund und in den Ländern“ um die Frage, was nötig ist, damit Bund, Länder und Kommunen gemeinsam für den Tanz wirken können – aber auch darum, was möglich ist. Mit Beiträgen von Nicole Fiedler (DIS-TANZEN/Dachverband Tanz Deutschland), Caroline Waldeck (Leiterin des Referats K27 „Theater, Tanz, Performance“ bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM)), Karin Kirchhoff (Kulturstiftung des Bundes), Hans Heinrich Bethge (Behörde für Kultur und Medien Hamburg, Kulturausschuss der Kulturministerkonferenz) und Stefan Charles (Dezernat für Kunst und Kultur der Stadt Köln).
Im Anschluss stellte die INITIATIVE TANZ – aufbauend auf den bestehenden Match-Funding-Programmen NPN und TANZPAKT Stadt-Land-Bund – fünf Schwerpunkte vor: Stipendien-, Reichweiten-, Exzellenz- und Ensembleförderung sowie Tanz für junges Publikum. Dafür werden jährlich zusätzlich 7,2 Millionen Euro Bundesmittel benötigt, die durch die Kofinanzierung von Kommunen, Bundesländern und ggf. weiteren Förderern ergänzt werden sollten.
Im zweiten Teil debattierten Mitglieder des Deutschen Bundestages und Künstler*innen neue „Perspektiven für den Tanz“. Mit Positionen von Crystal Schüttler (Tänzerin und Tanzpädagogin), Sebastian Weber (Choreograf und Leiter der Sebastian Weber Dance Company), Heather Jurgensen, (Ballettmeisterin und stellv. Ballettdirektorin des Ballett Kiel), sowie Anikó Glogowski-Merten (MdB FDP, Kulturausschuss) und Dr. Christiane Schenderlein (MdB CDU, Vorsitzende der AG Kultur und Medien der Union).
„Aus meiner Sicht sollte die gute föderale Praxis fortgesetzt werden und die Förderinstrumente sollten auch in Zukunft eine nachhaltige Strukturentwicklung unterstützen und vor Ort neue Qualitäten und Möglichkeiten schaffen. Diese Ziele zu verfolgen, ist ein finanzieller Kraftakt und sicherlich benötigen wir dafür einen längeren Atem. Das sollte uns aber nicht entmutigen, die gesellschaftlichen Herausforderungen anzunehmen, kluge Konzepte und Ideen zu entwickeln, um die vorhandenen Mittel richtig einzusetzen bzw. dafür bei den Förderern zu werben.“
Petra Olschowski (Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg) in ihrem Grußwort.
„Diese Initiative, die drei staatlichen Ebenen – Stadt, Land, Bund – zusammenzuschließen und gemeinsam was auf den Weg zu bringen, das war eine einmalige Idee und ich wüsste auch keine Kultursparte, wo das so dezidiert gelungen ist.“
Hans Heinrich Bethge (Berichterstatter für die Darstellenden Künste bei der Kulturministerkonferenz)
„Erneut hat der Runde Tisch ‚Tanzförderung‘ das starke Engagement und den Willen der Förderer gezeigt, künstlerische Entwicklungen im Tanz nachhaltig zu unterstützen. Mit der Initiativgruppe und dem Vorstand des DTD werden wir nun weiter an der Umsetzung der INITIATIVE TANZ arbeiten. Hier wollen wir insbesondere den Bund – die BKM und Mitglieder des Deutschen Bundestages – bewegen, die INITIATIVE TANZ finanziell zu stärken.“
Michael Freundt (Geschäftsführer des Dachverband Tanz Deutschland) in einem ersten Fazit.
Der Runde Tisch „Tanzförderung“
Im Mai 2014 hatten der Dachverband Tanz Deutschland und die Akademie der Künste erstmalig zu einem Runden Tisch „Tanzförderung“ eingeladen – ein Höhepunkt für den kulturpolitischen Dialog über Tanz. Dieses Treffen brachte alle drei Förderebenen – Kommunen, Länder und Bund – in direkten Austausch und belegte einen grundlegenden Konsens für die Stärkung des Tanzes. Die kulturpolitischen Initiativen in der Folge führten zu einer deutlich stärkeren Sichtbarkeit des Tanzes, zu vielen Initiativen für den Tanz auf lokaler und regionaler Ebene. Weitere Treffen in diesem Format fanden in den Jahren 2016 und 2019 statt. Sie markierten den Start und die Weiterentwicklung einer kooperativen Tanzförderung Stadt-Land-Bund, insbesondere im Förderprogramm TANZPAKT Stadt-Land-Bund.
Initiativgruppe Tanzförderung
Bundesdeutsche Ballett- und Tanztheaterdirektor*innen-Konferenz, Bureau Ritter, Dachverband Tanz Deutschland, K3 – Zentrum für Choreographie | Tanzplan Hamburg, Nationales Performance Netz, nrw landesbuero tanz, Tanzbüro Berlin, TanzSzene Baden-Württemberg.
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