Es ist nicht hoch genug zu würdigen, dass der Berliner Senat in nicht einmal einer Woche mit der Soforthilfe II ein Programm beschlossen und in kürzester Zeit umgesetzt hat, das unbürokratisch die Existenzen vieler Selbstständiger, aber eben auch und im besonderen der freiberuflich arbeitenden Berliner Künstler*innen gesichert hat.
Wir möchten uns explizit bei Wirtschaftssenatorin Ramona Pop, Kultursenator Dr. Klaus Lederer und Finanzsenator Dr. Matthias Kollatz sowie den entsprechenden Verwaltungen für ihr entschlossenes Handeln, bei der r2g Regierungskoalition für ihr klares Bekenntnis und Engagement für Kulturschaffende in Berlin und bei der IBB für die schnelle und professionelle Abwicklung bedanken. Die aktuelle Überführung des Programms auf Bundesebene macht es allerdings für freischaffende Künstler*innen, die noch nicht beantragt haben, zum großen Teil wirkungslos, und wir schließen uns den Forderungen der Berliner Verbände und der Koalition der Freien Szene gegenüber Land und Bund an, die Corona-Hilfen am tatsächlichen Bedarf von Künstler*innen und künstlerischen Betrieben zu orientieren.
Worauf es jetzt verstärkt ankommt, ist, Strukturen zu entwickeln, zu stärken, zu stabilisieren. Dieser Weg wurde im Tanz mit dem Runden Tisch Tanz 2018 und der begonnenen Umsetzung der im Dezember 2019 vom Senat beschlossenen Maßnahmen bereits eingeschlagen. Und er muss gerade jetzt konsequent weiter gegangen werden!
Als erste Maßnahme wurde am 12. März 2020 die Residenzförderung als Kooperation zwischen Berliner Präsentations-/Produktionsorten und Künstler*innen als Pilotprojekt ausgeschrieben.
Die zweite Maßnahme - für die Zeitgenössischer Tanz Berlin e.V. und Tanzbüro zusammen mit der Senatsverwaltung für Kultur und Europa bereits im Januar 2020 detaillierte Vorschläge zur Umsetzung ausgearbeitet hatten - soll mit dem Pilotprojekt Tanzpraxis als Langzeitstipendium ab Juli 2020 starten, die Ausschreibung ist für April/Mai geplant.
Die dritte Maßnahme betrifft die Stärkung der dezentralen Orte für Tanz. Diese wurde durch die Zuwendung von 300.000,- € an den Produktionsort Uferstudios bereits weit voran getrieben, was wir sehr begrüßen. Nun müssen auch die weiteren zur Verfügung stehenden 100.000,- € schnellstmöglich ausgereicht werden. Hierzu wurden von Zeitgenössischer Tanz Berlin e.V., Netzwerk TanzRaumBerlin und Tanzbüro detaillierte Vorschläge erarbeitet und kommuniziert.
Trotz aller Widrigkeiten, denen auch die Verwaltungen aktuell ausgesetzt sind, wäre es ein wichtiges Zeichen, diese drei Maßnahmen als unmittelbare Stärkung der Kunstform Tanz gerade jetzt schnell auf den Weg zu bringen. Der Zeitgenössische Tanz Berlin e.V., das Netzwerk TanzRaumBerlin und das Tanzbüro Berlin stehen hierfür ebenso wie für die Umsetzung der weiteren Maßnahmen aus dem Runden Tisch Tanz jederzeit unterstützend zur Seite.
Die Situation, in der wir uns aktuell befinden, fordert uns auf, nicht nur unser Feld, den Tanz, in den Blick zu nehmen, wenngleich Entwicklungen in der Kunst schon so oft die Matrix für gesellschaftliche Prozesse geliefert haben. Wir sind gefordert, nicht nur kommunal, regional oder national zu denken. Auch hier liegen die Chancen und Denkanstöße in der Gegenwart. Der Zeitgenössische Tanz Berlin e.V., das Netzwerk TanzRaumBerlin und das Tanzbüro Berlin werden sich in den nächsten Wochen verstärkt engagieren und äußern.
Netzwerk TanzRaumBerlin
ZTB - Zeitgenössischer Tanz Berlin e.V.
Tanzbüro Berlin
Netzwerk TanzRaumBerlin: ada Studio Berlin, Constanza Macras | Dorky Park, fabrik Potsdam,HALLE TANZBÜHNE BERLIN / cie. toula limnaios, HAU Hebbel am Ufer, Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin, LaborGras, Lake Studios Berlin, Mime Centrum Berlin, Radialsystem, Sasha Waltz & Guests, Sophiensaele, Staatsballett Berlin, Tanzfabrik Berlin e.V., Tanz im August, Tanztangente, TanzZeit e.V., Uferstudios, Zeitgenössischer Tanz Berlin e.V.
Kontakt: Tanzbüro Berlin, Uferstr. 23, D-13357 Berlin | Tel.: 030–6064351, postnoSpam@tanzbuero-berlin.de