Aktuelles aus Berlin

Corona | Rückkehrszenarien für den Arbeits- & Veranstaltungsbetrieb im Tanz

Gemeinsames Positionspapier des TanzRaumBerlin Netzwerks, des Zeitgenössischen Tanz Berlin e.V. und des Tanzbüro Berlin

Nach den jüngsten Beratungen zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten am 06.05.2020 sollen die Länder in eigener Verantwortung über die schrittweise Öffnung der Theater, Opern, Konzerthäuser und Kinos auf der Grundlage von gemeinsamen Hygiene- und Abstandskonzepten der Kultusministerkonferenz entscheiden.

Das Netzwerk TanzRaumBerlin appelliert dringend an die Senatsverwaltung für Kultur und Europa, im gemeinsamen Dialog Regularien für die Wiederaufnahme des Probenbetriebs zu veröffentlichen, unter Einhaltung derer ein künstlerisches Arbeiten im Bereich Tanz – ebenso wie in anderen Sparten – umgehend und ohne gesonderte Genehmigung wieder aufgenommen werden kann. Für die schrittweise Öffnung des Veranstaltungsbetriebs fordert das Netzwerk TanzRaumBerlin die Senatsverwaltung für Kultur und Europa dazu auf, als zentrale Ansprechpartnerin und Entscheidungsträgerin für mögliche Veranstaltungsszenarien sowohl vor als auch nach dem 31.7.2020 zu fungieren. Folgende Eckdaten werden hierzu in die Diskussion gebracht:

PROBEN / NUTZUNG VON ARBEITSRÄUMEN

Das Netzwerk TanzRaumBerlin fordert die Senatsverwaltung für Kultur und Europa dazu auf, (Tanz-)Proben als spartenspezifische künstlerische Arbeitsform bei Einhaltung der aktuell geltenden Hygienestandards & Mindestabstandsregelungen ohne gesonderte Genehmigung rechtsverbindlich zu gestatten:

  • Gleichzeitige Nutzung von Arbeitsräumen/Studios/Tanzsälen durch eine Probengruppe/-konstellation, wenn pro Person mind. 20qm im Raum zur Verfügung stehen (z.B. in einem 100qm Raum dürfen 5 Personen proben) und wenn ein Mindestabstand von 1,5-2 Metern im Radius pro Person eingehalten wird*.

  • Es muss vor und nach jeder Probe derselben Probengruppe eine umfangreiche Reinigung von Böden und berührten Gegenständen erfolgen (dh. mind. 2x täglich).

  • Es muss eine regelmäßige und entsprechend der Räumlichkeiten maximal mögliche Durchlüftung erfolgen. Proben in Räumlichkeiten ohne Lüftungsmöglichkeiten können nicht stattfinden.

* Mindestabstand und Anzahl der Personen im Raum sind analog zu den aktuellen, generellen Bestimmungen anzupassen.

VERANSTALTUNGEN

Aus einem Positionspapier des Theaters Dortmund vom 27.04.2020: „Strenge Hygiene- und Abstandsregeln können auch bei Kulturveranstaltungen umgesetzt werden. Kultur besteht nicht nur aus Großveranstaltungen. Es besteht ein ausreichendes Repertoire für variable Besetzungen in den Bereichen Oper, Ballett, Konzert und Schauspiel. In kaum einem Bereich des öffentlichen Lebens ist Kreativität, Einfallsreichtum und situative Anpassungsfähigkeit die Grundlage jeglichen Schaffens. Diese Attribute werden künstlerische und organisatorische Prozesse im Einklang mit den medizinischen und hygienischen Bedingungen bringen. Eine Gleichbetrachtung des Vorstellungs- bzw. Konzertbetriebes von Theatern und Konzerthäusern mit Gottesdiensten ist daher zwingend. Zumal gerade städtische und staatliche Theater aufgrund der baulichen Situation im Punkt moderner Besucherorganisation, hygienische Maßnahmen und Abstandswahrung Kirchen, Synagogen oder Moscheen nicht nachstehen.“

Das Netzwerk TanzRaumBerlin schließt sich dem Theater Dortmund in den genannten Punkten an und fordert die Senatsverwaltung für Kultur und Europa dazu auf, als zentrale Ansprechpartnerin (im Dialog mit den entsprechenden Bezirksämtern) für mögliche Veranstaltungsszenarien zu fungieren und umgehend mit den Akteur*innen des Berliner Tanzes – sowohl fester Häuser als auch freier Strukturen – in einen Dialog zu kommen:

  • über Veranstaltungsszenarien, die unter Einhaltung der aktuell geltenden Hygienestandards/Mindestabstandsregelungen bereits vor dem 31.7.2020 umsetzbar wären (z.B. Open Air, bzw. in geschlossenen Räumen max. 50 Personen analog Zusammenkünfte zu religiösen Zwecken), 1,5m Abstand zwischen Personen im Radius und unter Einhaltung zusätzlicher Hygienemaßnahmen)

  • über Veranstaltungsszenarien ab dem 31.7.2020


Netzwerk TanzRaumBerlin
ZTB - Zeitgenössischer Tanz Berlin e.V.
Tanzbüro Berlin

Netzwerk TanzRaumBerlin: ada Studio Berlin, Constanza Macras | Dorky Park, fabrik Potsdam, HALLE TANZBÜHNE BERLIN / cie. toula limnaios, HAU Hebbel am Ufer, Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin, LaborGras, Lake Studios Berlin, Mime Centrum Berlin, Radialsystem, Sasha Waltz & Guests, Sophiensaele, Staatsballett Berlin, Tanzfabrik Berlin e.V., Tanz im August, Tanztangente, TanzZeit e.V., Uferstudios, Zeitgenössischer Tanz Berlin e.V.

Kontakt: Tanzbüro Berlin, Uferstr. 23, D-13357 Berlin | Tel.: 030–6064351, postnoSpam@tanzbuero-berlin.de

Zum Positionspapier im PDF-Format geht es hier.

follow us