Sie erweitert unser Verständnis von Tanz auf theoretischer und körperlicher Ebene ebenso wie sie zur kritischen Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen Fragen anregt. Tanzvermittlung fördert damit ganz praktisch eine Teilhabe der unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereiche (z. B. Soziologie, Aktivismus, Pädagogik, Therapie, Stadtplanung, …) und versucht, ein möglichst diverses Publikum anzusprechen. Nicht zuletzt stärkt sie ganz grundsätzlich die Sichtbarkeit von Tanz.
Zwar gibt es in Berlin zahlreiche Organisationen und Expert*innen, die in dem weiten Feld der Tanzvermittlung arbeiten (u. a. TanzZeit – Zeit für Tanz in Schulen, die Kindertanzcompany von Sasha Waltz, TanzScout, p.u.r.e access, Mobile Dance, Tanzfähig, Tanztangente, Dock 11, Sophiensæle, Ballhaus Naunynstraße, Mondiale, Lets Talk About Dance/Sonja Augart, ...) und auf Bundesebene verschiedene Netzwerke, die die Arbeit der Tanzvermittler*innen bündeln (Bundesverband für Tanz in Schulen, Aktion Tanz, Dachverband Tanz, Gesellschaft für Tanzforschung, Tanzvermittlung NRW (Landesbüro Tanz), Deutscher Kulturrat, Rat für kulturelle Bildung, Kulturagenten, Bundesakademie für kulturelle Bildung usw),. Doch was laut Ergebnissen des Runden Tisch Tanz in Berlin fehlt, ist ein verbindender Ort, an dem die diversen Vermittlungsformate präsentiert werden und die Kunstform Tanz dadurch dem Publikum direkter zugänglich machen können, an dem nationale und internationale Tanzvermittler*innen physisch miteinander kommunizieren und ihr Wissen miteinander teilen können.
Da sich in Deutschland (im Vergleich zu z. B. Frankreich, Großbritannien, Belgien oder Skandinavien) universitäre Ausbildungen für die Tanzvermittlung erst in den Anfängen befinden und der Bedarf an Fort- oder Weiterbildung in diesem Bereich vor allem schon praktizierende Tanzschaffende betrifft, soll außerdem ein Ort für praxisnahe Aus- und Weiterbildung geschaffen werden. Hier sollen Erfahrungen der im Feld Tanzvermittlung tätigen Akteur*innen miteinander in ein Verhältnis gesetzt werden, um Wissen zu bündeln, gemeinsam neue Formate und Synergien zu schaffen und nicht zuletzt um einer – bisher – zerstreuten Szene einen gebündelten Zugang zu Ressourcen und eine größere Sichtbarkeit zu ermöglichen.