Aktuelles inter-/national

Statement des Dachverband Tanz Deutschland zur BKM-Amtseinführung

PRESSEMITTEILUNG vom 07.05.2025

Gestern Abend wurden die Minister*innen der neuen Bundesregierung offiziell im Amt eingesetzt. Kulturstaatsminister im Kanzleramt wird Wolfram Weimer. Der Verleger und Publizist hat erklärt, als „Kulturverfechter“ die Kultur in der Bundespolitik zu stärken. 

15.000 Tanzschaffende stehen für Kulturangebote im ganzen Land – von den Städten bis in den ländlichen Raum. Noch immer arbeiten freie Tanzkünstler*innen und Pädagog*innen unter prekären Bedingungen. Für ihre Arbeit müssen rechtliche Rahmenbedingungen und Förderangebote gestärkt werden. Noch immer kommen nur 7% der Ausgaben für die Theater dem Tanz zugute. 

Wir erwarten insbesondere eine Stärkung der eigenständigen Kunstform Tanz, die Millionen Menschen in diesem Land erreicht – gleich welcher Sprache, Herkunft, Religion oder sozialer Stellung. Tanz schafft Zusammenhalt, stiftet Gemeinschaft, schafft Selbstbewusstsein im sozialen Miteinander. 

Wir fordern einen Runden Tisch Tanzförderung des Bundes mit Ländern und Kommunen.

Themen dieses Runden Tisches müssen sein: 

1. Gesellschaftlicher Zusammenhalt und demokratischer Dialog: Tanz hat das außerordentliche Potenzial, Begegnungen zu schaffen, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt und Dialog in urbanen wie in ländlichen Räumen fördern.

2. Tanz hat beispielhaft Modelle der gemeinsamen Förderung von Ländern und Kommunen mit dem Bund entwickelt. Diese Modelle müssen perspektivisch zu einer systematischen Tanzförderung des Bundes, der Länder und Kommunen ausgebaut werden. Dieses Zusammenwirken in der Tanzförderung Stadt-Land-Bund soll alle Bereiche des Tanzschaffens für unsere Gesellschaft weiter stärken:

  • Künstlerische Entwicklung, soziale Sicherheit und langfristige Karrieren im Berufsfeld Tanz,
  • Stärkung des Tanzes als Ensemblekunst durch auskömmliche Finanzierung,
  • Bühnen, Produktionsorte und künstlerische Strukturen für den Tanz,
  • Stärkung des nationalen und internationale Austauschs in nachhaltigen Kooperationen und Gastspielen,
  • Tanz für junges Publikum, Ausbau starker Netzwerke für die Teilhabe an Tanzkunst
  • Ausbau der Tanzvermittlung, Vielfalt der Tanzkulturen und partizipativer Tanzprojekte für Jung und Alt,
  • Erhalt und Sichtbarkeit des Kulturerbes Tanz durch Förderung der Tanzarchive,
  • Sichtbarkeit und gesellschaftliche Anerkennung des Tanzes durch die Stärkung der Tanzpublizistik, Tanzwissenschaft und Tanzausbildung,
  • Integration und Inklusion in Kunst, Ausbildung, Tanzpädagogik und Tanzvermittlung: Förderung von Kosten der Barrierefreiheit und integrativer Projekte,
  • Sichtbarkeit im digitalen Raum: Förderung von innovativen Tanzprojekten im digitalen und virtuellen Raum, in Auseinandersetzung mit künstlicher Intelligenz.

3. Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen: Zugänge zur Künstlersozialkasse für alle Formen der Tanzkunst; Bildung und Kunst fördernde Befreiung von der Umsatzsteuer und faire Gestaltung der GEMA-Tarife.

 

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Pressekontakt 
Dachverband Tanz Deutschland | Alexa Junge / Michael Freundt
M.: +49 (0) – 176 764 984 75 / +49 (0) 163 / 26 16 343 | pressenoSpam@dachverband-tanz.de

Der Dachverband Tanz Deutschland und seine Projekte werden gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, das Land Nordrhein-Westfalen, die Stadt Essen und durch Stiftungen. 

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