Die Berliner Kulturszene befindet sich ebenso wie der Bildungs- und Sozialbereich aufgrund der angekündigten massiven Kürzungen im Ausnahmezustand. Auch wir sind betroffen – mehrfach. Denn nicht nur unser Projekt „Tanz in Schulen“ soll massiv gekürzt werden. Wie auch die Berliner Zeitung nun berichtet, steht darüber hinaus ein ganz besonderes, neues Projekt, mit dem wir ab 2025 starten sollten, vor dem Aus, bevor es überhaupt beginnen konnte – und könnte doch eine große Chance für die Stadt sein: Wir freuen uns, dass wir im Rahmen der öffentlichen Ausschreibung für den Kulturstandort Lucy-Lameck-Straße 32 das Vertrauen der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt und des Beirates gewinnen konnten. Unser Konzept wurde als zukunftsweisend ausgewählt, und TanzZeit e.V. soll ab Januar 2025 das erste Junge Tanzhaus Berlin eröffnen. Dieses Tanzhaus wäre das einzige seiner Art in Deutschland und setzt somit auch eine bundesweite Signalwirkung – eine Bühne für Tanzproduktionen für junges Publikum ist Daseinsvorsorge für eine Stadt wie Berlin. Doch das Junge Tanzhaus ist weit mehr: Es verbindet Kunst, Bildung und Soziales, setzt auf nachhaltige Mitwirkung junger Menschen und baut soziale Ungleichheit durch künstlerische Beteiligungsprozesse aktiv ab. Umso enttäuschender ist es, dass die Berliner Koalition die finanziellen Mittel für diesen Kulturstandort auf Null gesetzt hat. Diese Entscheidung ist paradox und unwirtschaftlich: Auch leerstehend kostet das Gebäude jährlich über eine halbe Million Euro – ohne den Mehrwert, den das Junge Tanzhaus Berlin für Kinder und Jugendliche, den Bezirk Neukölln, die Kultur und die Berliner und bundesweite Tanzszene schaffen könnte. Wir bitten die Verantwortlichen, den kulturellen und gesellschaftlichen Wert dieses Projekts anzuerkennen und die notwendigen Mittel bereitzustellen. Das Junge Tanzhaus Berlin hat das Potenzial, ein einzigartiger Ort für künstlerische Innovation, soziale Teilhabe und gelebte Demokratie mit und für junge Menschen zu werden – es braucht nur die Chance dazu. Wir solidarisieren uns darüber hinaus mit allen anderen Projekten und Initiativen, die von dieser #NullSinn Entscheidung betroffen sind. Vor allem die unverhältnismäßig hohen Kürzungen in Projekten mit Fokus auf Kindern und Jugendlichen, Kulturelle Bildung, Diversität und Inklusion sind nicht tragbar! JUNGES TANZHAUS BERLIN Demokratie in Bewegung Aktuelles - TanzZeit e.V. Berlin |