Die Landesregierung setzt die Zukunft der internationale tanzmesse nrw aufs Spiel und gefährdet die internationale Zusammenarbeit der Tanzszene NRW.
Die seit 1994 vom nrw landesbuero tanz getragene internationale tanzmesse nrw fällt nach 30 Jahren erfolgreicher internationaler Vernetzungsarbeit im zeitgenössischen Tanz aus der Förderung des NRW-Kulturministeriums für die nächste Edition 2025/2026 heraus.
Die Haushaltskrise trifft aber auch das Tanznetzwerk IDAS NRW (International Dance Artists Service), dass in den vergangenen 15 Jahren als essenzielles Bindeglied zwischen der freien Tanzszene in NRW und internationalen Partnern agierte. Es soll nach Vorstellung der Landesregierung nicht weiter gefördert werden. Sollten diese Entscheidungen bestehen bleiben, bedeutet dies einen tiefgreifenden Einschnitt für die Tanzszene in Nordrhein-Westfalen.
Ein Verlust für den Tanz und dessen internationale Beziehungen
Die internationale tanzmesse nrw ist ein einzigartiges Forum, das alle zwei Jahre rund 1.500 professionelle Tanzschaffende aus über 50 Ländern nach Düsseldorf bringt. Sie dient als Katalysator für künstlerischen Austausch, Vermittlung und Wissenstransfer, internationale Tourneen und Kooperationen. Ohne diese Plattform droht der Verlust über drei Jahrzehnte gewachsener Netzwerke und Beziehungen, die für die weltweite Sichtbarkeit von Tanzschaffenden aus NRW unersetzlich sind. Damit besteht auch die Gefahr, dass Förderprogramme der teilnehmenden Länder und Partner wegfallen, die bisher diesen globalen Austausch in Düsseldorf mit ermöglichen. Die Aussetzung der Tanzmesse stellt damit nicht nur einen kulturellen, sondern auch einen wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Verlust und beschädigt das Image des Landes NRW als Tanzland – gerade im internationalen Kontext.
Das Tanznetzwerk IDAS NRW hat sich über 15 Jahre als unverzichtbarer Bestandteil der Tanzförderung etabliert. Neben der Tanzmesse ist IDAS ein wichtiger Baustein der internationalen Vernetzung von Tanzschaffenden in NRW. Als Schnittstelle zwischen Künstler:innen und Veranstalter:innen stärkt es deren Sichtbarkeit, baut langfristige Kontakte auf, darüber hinaus unterstützt es Künstler:innen durch strategische Beratung. Durch die geplanten Kürzungen droht NRW seine Rolle als Impulsgeber und Gastgeber im internationalen Tanz zu verlieren.
Kürzungen mit weitreichenden Folgen
Das nrw landesbuero tanz als Veranstalter der Tanzmesse und zentraler Ansprechpartner für die professionelle Tanzszene in Nordrhein-Westfalen sieht in dieser Entscheidung eine erhebliche Gefährdung der kulturellen Infrastruktur für den Tanz. Nordrhein-Westfalen hat sich über viele Jahre als „Tanzland Nr. 1“ positioniert – eine Position, die zukünftig nicht mehr haltbar ist.
Die geplanten Einsparungen treffen den professionellen Tanz in NRW besonders hart, da sowohl Bundes-, Landes- als auch kommunale Mittel von starken Kürzungen bedroht sind. Mit dem Wegfall von IDAS NRW und der Tanzmesse wird nicht nur die strukturelle Förderung des Tanzes geschwächt, sondern auch der internationale Austausch nachhaltig erschwert.
Kultur und Kunst als Brücke in herausfordernden Zeiten
In einer Zeit zunehmender nationalistischer Tendenzen und Herausforderungen für die Demokratie kommt dem internationalen Kulturaustausch eine entscheidende Bedeutung zu. Die Tanzmesse hat in den vergangenen Jahrzehnten eine wichtige Rolle dabei gespielt, Verständnis und Anerkennung über kulturelle und nationale Grenzen hinweg zu fördern. Der Verlust dieser Plattform wäre ein Rückschlag für den zeitgenössischen Tanz und den interkulturellen Dialog.
Appell an die Regierung und den Landtag des Landes NRW
Die Kürzungen im Kulturbereich stehen in keinem Verhältnis zu den langfristigen Folgen für die Kulturlandschaft Nordrhein-Westfalens. Es ist zudem nicht nachvollziehbar, dass ausgerechnet der Tanz davon in erheblichem Maße betroffen ist. Die internationale tanzmesse nrw und IDAS NRW sind nicht nur bedeutende Bestandteile der kulturellen Infrastruktur des Landes, sondern auch Leuchtturmprojekte von internationaler Strahlkraft. Das nrw landesbuero tanz appelliert an die Landesregierung sowie an die die Landesregierung tragenden Fraktionen im Landtag, diese Entscheidung zu überdenken und die notwendigen Mittel für die Fortführung dieser einzigartigen Institutionen bereitzustellen.
Kontakt
Maike Lautenschütz
Kommunikation und PR
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