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Deutscher Tanzpreis 2026 geht an Christian Spuck

MELDUNG vom 17.06.2025


Der Choreograf Christian Spuck erhält den Deutschen Tanzpreis 2026.

Der Butoh-Tänzer Tadashi Endo wird posthum mit einer Ehrung für das Lebenswerk ausgezeichnet.

Prof. Dr. Gabriele Brandstetter, Professorin für Tanzwissenschaft, erhält die Ehrung für herausragende Entwicklung im Tanz.

 

Mit dem Deutschen Tanzpreis werden herausragende Persönlichkeiten des Tanzes in Deutschland ausgezeichnet. Im Frühjahr hat die Jury die Preisträger*innen des Jahres 2026 gewählt.
Der Deutsche Tanzpreis 2026 für Christian Spuck ist mit 20.000 € dotiert. Die Ehrung für Prof. Dr. Gabriele Brandstetter ist mit einer Zuwendung von 5.000 € verbunden. An Tadashi Endo, der am 25. Mai 2025 verstarb, wird die Ehrung posthum verliehen.
 
Der Deutsche Tanzpreis und die Ehrungen werden am Samstag, 28. Februar 2026 im Aalto-Theater Essen verliehen.
 
Die Jury des Deutschen Tanzpreises (Juryvorsitzende Dr. Adriana Almeida Pees) hat den Preisträger und die Ehrungen aus zahlreichen Vorschlägen, welche von Verbänden, Institutionen und Tanzschaffenden übermittelt wurden, ausgewählt.
 
AUS DEN JURYBEGRÜNDUNGEN
 
Für seine mutige, klare und herausragend erfolgreiche Arbeit mit dem Staatsballett Berlin verleiht die Jury Christian Spuck den Deutschen Tanzpreis!
Schon bevor Christian Spuck das Staatsballett als Intendant übernahm, kannte ihn das Publikum in Stuttgart, Zürich und weltweit den Choreografen als musikversierten Tanzschaffenden. Christian Spuck wurde ausgebildet in der John Cranko-Tradition, sammelte zugleich Erfahrungen in der zeitgenössischen Bewegungssprache, etwa bei Anne Teresa De Keersmaeker, hat sich als Choreograf an zahlreichen Häusern etabliert, arbeitete mit Erfolg als Opernregisseur großer Komponisten von Barock bis Gegenwart und wurde als Direktor des Balletts
Zürich gefeiert.
In Berlin wählte Christian Spuck einen sympathischen Weg, der das Publikum in die Vorstellungen lockte und der Berliner Compagnie die Chance auf einen Stilwechsel ermöglichte: Als Künstler und Advokat der Künste zugleich vermag Christian Spuck in kürzester Zeit das lange Bekannte mit noch Ungewissem zu verbinden. Zugleich gehen neue Dialogformate mit Publikum und Künstler*innen Fragen nach Unbehaglichem auf den Grund. Spuck bleibt im Gespräch, im Dialog mit Menschen. Diesen Weg gestaltet und geht er mit dem Gespür eines Tänzers, der Neugier eines Choreografen und dem Weitblick eines Intendanten. 
 
Die Jury des Deutschen Tanzpreises würdigt Frau Prof. Dr. Gabriele Brandstetter mit der Ehrung für herausragende Entwicklungen im Tanz.
Gabriele Brandstetter ist zweifellos die Pionierin der Tanzwissenschaft. Als ihr großer, international anerkannter Verdienst gilt die Etablierung des Faches als eigenständige universitäre Disziplin. In ihren Publikationen, aber auch in den von ihr verantworteten Forschungsprojekten, Ausstellungen, Tagungen und Festivals gerinnt der Tanz niemals zu bloßer Theorie; immer bleibt er lebendige Bewegung. 
Der zentrale Platz, welchen die Tanzwissenschaft im Reigen der Kunst- und Geisteswissenschaften im Laufe der Jahrzehnte erhalten hat, ist untrennbar mit dem Namen Gabriele Brandstetter verbunden.
 
Für seine Arbeit in der Kunst des Butoh-Tanzes verleiht die Jury des Deutschen Tanzpreises Tadashi Endo posthum die Ehrung für das Lebenswerk.
Tadashi Endo ist ein großer Meister und Lehrer des Butoh. Mit Tadashi Endo, seinem MAMU Festival und dem Butoh Centrum MAMU hat der Tanz in Deutschland Raum und Wahrnehmung, eine Heimat und ein Zentrum gefunden. Von hier aus hat er Tänzerinnen und Tänzer in Deutschland und Europa inspiriert und seine Kunst in die Welt getragen.
So artifiziell sein Tanz ist, so eng verbunden ist Tadashi Endo in seiner Kunst der Welt, in der wir leben. Seine Stücke handeln von der Pandemie, vom Krieg, von den Ertrinkenden im Mittelmeer. Sie handeln von der Suche nach der Seele der Menschheit, von menschlicher Verbundenheit, vom Weg zu einer großen
Gemeinschaft. 
Tadashi Endo verstarb am 25. Mai 2025. Ihm wird die Ehrung posthum verliehen. 
 
 
PREISVERLEIHUNG UND TANZ-GALA 
Erstmals findet die Preisverleihung nicht am Beginn der Theatersaison statt, sondern mit Beginn des Frühlings. Für das gastgebende Haus, für den Dachverband Tanz als Veranstalter und für die eingeladenen Ensembles entsteht so eine organisatorisch bessere Situation, frei von der Premieren-Dichte des Saisonauftakts.
 
Die Preisverleihung findet im Rahmen einer Tanz-Gala am Samstag, den
28. Februar 2026 um 19.00 Uhr im Aalto-Theater Essen statt. 
 
Der Vorverkauf für die Veranstaltung über das Ticket Center der Theater und Philharmonie Essen hat bereits begonnen.
Das detaillierte Programm der Tanz-Gala wird im Herbst 2025 veröffentlicht. Die Veranstaltung wird in die deutsche Gebärdensprache gedolmetscht.
Bereits am Tag vor der Gala, Freitag, den 27. Februar 2026, lädt der Dachverband Tanz Deutschland zum „Tanzpreis Kultursalon“ ein – die Gelegenheit, um mit Christian Spuck und Gabriele Brandstetter ins Gespräch zu kommen.
 

INFORMATIONEN UND KONTAKT
Der Deutsche Tanzpreis wird gefördert durch die Stadt Essen, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Kulturstiftung Essen und die Norbert-Lammert-Stiftung sowie weitere Spender und Sponsoren.
 
Ausführliche Informationen zum Preisträger und den Geehrten: www.deutschertanzpreis.de

Träger des Deutschen Tanzpreises
Dachverband Tanz Deutschland e.V.
Kunstquartier Bethanien, Mariannenplatz 2
D-10997 Berlin
www.dachverband-tanz.de
www.deutschertanzpreis.de

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