Aktuelles aus Berlin

#BerlinIstKultur: Kultur verdient eine gute Politik!

STATEMENT vom 05.05.2025

#BerlinIstKultur appelliert an die neue Senatorin Sarah Wedl-Wilson die Chance für einen echten Neuanfang zu nutzen 

Der Rücktritt von Joe Chialo als Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt markiert einen tiefen Einschnitt in der Berliner Kulturpolitik. Was mit dem Anspruch begann die Kulturförderung zukunftsfähig zu gestalten, ist an den Sparplänen des Berliner Senats gescheitert. Die neue Senatorin Sarah Wedl-Wilson hat jetzt die Chance auf einen echten Neubeginn im Dialog mit der Berliner Kulturszene. 

Senator Chialos Rückzug war konsequent – und ein deutliches Signal: Angesichts weiter drohender Kürzungen braucht es eine Kehrtwende in der Berliner Kulturpolitik. Die künftige Kultursenatorin muss als starke Stimme für die Kultur agieren, anstatt Kürzungen zu verwalten. Der begonnene Kulturdialog mit dem Regierenden Bürgermeister Kai Wegner ist ein erster Schritt, reicht aber bei weitem nicht aus. Denn statt eines echten Dialogs erlebt die Berliner Kultur seit Monaten defizitäre Symbolformate. Planunglosigkeit soll Kürzungen einbringen, zentrale Themen wie Nachhaltigkeit, Barrierefreiheit, Diversität und Diskriminierungssensibilität werden gänzlich vernachlässigt, die Freie Szene wird ignoriert. Berlin braucht jetzt einen verlässlichen kulturpolitischen Plan für die Zukunft und ein Investitionsprogramm für eine starke, vielfältige und offene Kulturlandschaft. 

Kultur ist ein zentraler wirtschaftlicher Faktor: Die Kultur- und Kreativwirtschaft gehört zu den größten Arbeitgeberinnen Berlins, zieht Millionen Tourist*innen an und kurbelt Gastronomie, Handel und Hotellerie an. Kürzungen gefährden diese Strukturen – mit spürbaren Folgen für die gesamte Berliner Wirtschaft. 

Berlin lebt von seiner kulturellen Vielfalt. Gerade die freie Szene, kleinere Einrichtungen und experimentelle Projekte prägen das internationale Profil der Stadt. Doch genau diese Strukturen sind durch Kürzungen akut bedroht – und oft unwiederbringlich, wenn sie einmal verloren sind. 

Wir fordern den Berliner Senat auf:

  • Die Kürzungen im Kulturbereich umgehend zurückzunehmen
  • Eine verlässliche und gerechte Kulturförderung für Institutionen und Freie Szene sicherzustellen
  • Faire Arbeitsbedingungen für Künstler*innen und alle Arbeitnehmer*innen im Kulturbereich zu schaffen
  • Räume für Kunst und Kultur in der Stadt zu sichern
  • Kulturelle Teilhabe und Bildung dauerhaft abzusichern und Diversität und Inklusion in der Kultur zu stärken
  • Einen Plan für die Entwicklung und Stärkung der Berliner Kulturlandschaft inklusive ihrer Infrastruktur vorzulegen
  • Alle Kulturakteur*innen aktiv in politische Entscheidungen einzubinden 

Mit der neuen Kultursenatorin Sarah Wedl-Wilson muss die Kulturpolitik des gesamten Senats auf den Prüfstand. Berlin steht an einem Scheideweg: Vielfalt, Offenheit und Kreativität stärken – oder kulturellen Rückschritt riskieren? Die Kulturszene ist bereit. Jetzt braucht sie politischen Rückhalt. 

#BerlinIstKultur ist ein Aktionsbündnis, das seit Ende September 2024 unter der gleichnamigen Kampagne spartenübergreifend Berliner Kultureinrichtungen, Verbände sowie Solo-Künstler*innen vernetzt und die Bedeutung der Kultur für die Stadt Berlin an die Politik adressiert. Das Bündnis hat sich unter dem Druck drohender Kürzungen im Kulturetat der Stadt Berlin für die Jahre 2025 und 2026 gebildet. www.berlinistkultur.de 

 

Pressekontakt:
Ruth Hundsdoerfer 
Mail: presse@berlinacts.com 
Telefon: 0171-2670848

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